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Wegwerfeinlagen für Stoffwindeln

Da die Sommerferien nahen, schmeiße ich hier mal einen kleinen Beitrag über Wegwerfeinlagen in die Runde. Diese sind eigentlich für so genannte Hybridwindeln konzipiert (über den Begriff scheiden sich die Geister – ich definiere hybrid so: eine Stoffwindel, die sowohl zur Nutzung mit Stoff- als auch mit Wegwerfeinlagen gedacht ist). Ich verwende sie aber auch in jeder anderen gut sitzenden Überhose. Soweit ich weiß, haben Flip, Petit Pea, GroVia, kokobaby und gDiaper WW-Einlagen im Programm. Ich habe hier die letzten drei im Vergleich.

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von links nach rechts: gDiaper, kokobaby, GroVia

Was ist denn nun der Vorteil solcher WW-Einlagen? Man könnte dann ja auch gleich WWW benutzen. Nun, zu allererst sieht man an dem Bild schon, dass so eine Einlage insgesamt aus weniger Material besteht als eine ganze Wegwerfwindel. Mehr ist ja auch nicht notwendig, denn die Überhose hält das Ganze ja zusammen. Dann kommt noch hinzu, dass die Einlagen erheblich weniger Superabsorber enthalten, was die Umweltbelastung ebenfalls verringert. Insgesamt machen sich die Stoffwindelhersteller zu diesem Aspekt so ihre Gedanken. Die Einlage der gDiaper lässt sich beispielsweise kompostieren oder in der Toilette entsorgen. Ob letzteres so vorteilhaft ist, denn man benötigt zwei Spülgänge und die Gefahr der Verstopfung ist immer da, sei mal dahingestellt, aber bei einer WWW wäre dies jedenfalls unvorstellbar. Die kokobaby ist beispielsweise aus Bambusfasern hergestellt (und ebenfalls kompostierbar), und die wasserdichte Beschichtung der GroVia ist aus Maisstärke.

Ich würde im Urlaub oder unterwegs, wenn das Waschen von Stoffwindeln nicht möglich ist, immer die WW-Einlagen den WWW vorziehen. Sie nehmen weniger Platz weg, sie machen weniger Müll, und sie ermöglichen weiterhin die Verwendung von Stoffwindeln.

Wenn ich diese drei miteinander vergleiche, komme ich zu folgendem Fazit:

  • gDiaper: lässt sich als größte Einlage im Vergleich trotzdem gut in sämtliche Überhosen (und natürlich die gPouch) hineinlegen und saugt am besten von allen. Minuspunkt: Uns ist es bereits zwei Mal passiert, dass sie vorne – wenn an einem Sommertag sehr viel getrunken wurde – aufplatzt und sich das Cellulose-Superabsorber-Gemisch in der Windel verteilt 🙁 Rechtzeitiges Wickeln ist also angesagt, oder einfach zwei Einlagen übereinander legen. Aktuell nicht in Deutschland erhältlich.

    gDiaper mit blauer Reißlinie zum Öffnen und Entsorgen der benutzten Einlage
    gDiaper mit blauer Reißlinie zum Öffnen und Entsorgen der benutzten Einlage
  • kokobaby: ist etwas schmaler und kürzer als die der gDiaper, aber eine prima Alternative, da einfacher in Deutschland erhältlich. Hält fast genau so lang und ist uns noch nie geplatzt. Die Oberfläche ist schön weich und seidig. Auch diese kann beispielsweise für die Nacht einfach gedoppelt werden.

    kokobaby, mit seidiger Oberfläche
    kokobaby, mit seidiger Oberfläche
  • GroVia: ist am wenigsten kompatibel mit anderen Windeln, da sie „nur“ in gut sitzenden Überhosen passt, nicht aber in AI3-Windeln. Hat als einzige eine wasserdichte Unterschicht, doppelte elastische Beinbündchen sowie einen Klebestreifen zur Sicherung. Allerdings sollte dieser Klebestreifen _nicht_ in PUL-beschichtete Überhosen eingeklebt werden! Er ist nur für Stoffoberflächen gedacht. Das macht die GroVia-Einlagen zu einer idealen Einlage für das Töpfchentraining –> einfach in die Unterhose einkleben. Die GroVia-Einlagen saugen meiner Meinung nach am wenigsten im Vergleich und können durch die wasserdichte Schicht leider nicht gedoppelt werden.
    GroVia, mit doppeltem Beinbündchen
    GroVia, mit doppeltem Beinbündchen

    Klebestreifen
    Klebestreifen

Von wegen schmaler Hintern…

Wir waren heute unterwegs und hatten erst eine Pop-in dran, später dann eine www. Da ich einen Windelbeutel vergessen hatte, habe ich die Pop-in so kompakt zusammengerollt, wie auf dem Foto zu sehen ist. Zu hause dann das gleiche mit der www. Und was ist? Die nimmt vollgesogen (mit 430ml) genau so viel Platz weg wie die Pop-in. Also: Das Ausgangsvolumen mag vielleicht ungleich sein, aber am Ende wird die Stoffwindel _nicht_ dicker, während sich die www in gleiche Dimensionen aufquillt. Wo ist dann da der Vorteil?

The Poo-Fence alias Die Stuhl-Schranke

Da wir diese Erfahrung jetzt in den letzten Wochen insgesamt drei Mal gemacht haben, ein Mal mit einer bekannten Windelmarke und zwei Mal mit (unterschiedlichen) Stoffwindeln:

Unsere Tochter befindet sich zur Zeit in einer Übergangsphase der Nahrungsaufnahme. Mittags und Abends Brei und dazwischen Milch. Breikost ist noch nicht so ganz ihr Ding, so dass der Stuhl manchmal fester, meist aber weniger fest ist. Irgendwo habe ich gelesen: Peanutbutter-Konsistenz. Das trifft’s ganz gut.

Auf Reisen nehmen wir der Einfachheit halber oft Wegwerfwindel. So kam es neulich dazu, dass ihr Rücken quasi fast vollständig mit Erdnussbutter eingeschmiert war. Hört sich leckerer an, als es ist… Was wurde beim Klamottenwechsel (oder wie es auf Neudeutsch so schön heißt: Klamochange) nicht alles geflucht!

Ähnlich produktiv war sie daraufhin auch daheim in der Stoffwindel. Beide Male sogar nach einer durchpennten Nacht – das heißt, die Windel war schon bis oben hin vollgesogen. Morgens turnt sie sogar gerne noch für eine halbe Stunde oder länger im Elternbett rum. Da kommt also noch so richtig Bewegung in die Chose. Und trotzdem: Kein bisschen drang nach draußen. Deswegen heißt der Rückenbund im Englischen auch „The Poo-Fence“.

Das sind wieder solche Momente, in denen ich richtig froh darüber bin, mit Stoff zu wickeln.

Warum Stoffwindeln bequem sind

Gut, fangen wir mal mit den Punkten an, die weniger bequem sind:

  • Man muss sie waschen, trocknen und wahrscheinlich in den Wäscheschrank einsortieren.
  • Man muss den Stuhl, sollte er fest genug sein, in der Toilette entsorgen. Das bedeutet vielleicht, dass man dafür ins Bad muss, wenn man sonst in einem anderen Zimmer Windeln wechselt.
  • Auf Reisen sind sie extrem unhandlich. Man muss ein großes Paket mitnehmen, sich darum kümmern, dass sie gewaschen werden können, und eventuell auch einen Haufen dreckiger Windeln wieder mit nach Hause nehmen. Wir verwenden dann jedenfalls meist Wegwerfwindeln.
  • Stoffwindeln halten nicht so lange wie ihre Counterparts. Alle drei, maximal vier Stunden ist ein Wechsel drin.

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