Ich habe euch ja in einem anderen Beitrag mal erzählt, dass ich mit Stephanie von der Windelmanufaktur über den Verleih von Neugeborenenwindeln nachdenke. Naja, beim Nachdenken ist es nicht geblieben. Wir haben uns in de letzten Wochen einige verschiedenen Marken und Modelle angeschafft, um zu schauen, was es so alles auf dem Markt gibt. Hier stelle ich euch sechs verschiedene Modelle vor. Einige davon gibt es nur einzeln in Gemischtpaketen, andere (BumGenius und Teenyfits) gibt es als Gesamtpaket. Wer schon Interesse hat, kann sich mal bei Stephanie informieren. Im Video erhaltet ihr einen Liveeindruck. Die Bilder zeigen noch mal detaillierter Closeups, die sonst nicht im Video erkennbar sind. Viel Spaß beim Gucken!
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GroVia AIO
Vor gut zwei Jahren begann ich den Blog mit einer Rezension über unsere Startwindel, der GroVia AI2. Seitdem ist so einiges passiert. Im letzten Jahr zählte ich ca. 29.000 Aufrufe. Anfang diesen Jahres habe ich ja einiges umgestellt. Und da war ich natürlich neugierig, ob sich das auf die Hits auswirkt. Nun, aktuell sagt die Statistik 99.500 für 2013 😉 Deswegen schiebe ich jetzt noch schnell einen Artikel nach, damit wir die 100.000 knacken! So viel sei gesagt, ich hätte mir das nie im Leben erträumt. Vielen Dank also vorweg an die Leserinnen und Leser!
Der Zweijahreskreis schließt also hier mit einer weiteren GroVia – der mitwachsenden All-in-One Version. Diese habe ich bei Stephanie von der Windelmanufaktur testen dürfen, deswegen werde ich auch hier – wie bei der Ecobubs – keine Bewertung abgeben, weil sie nur einmal getragen wurde. Die GroVia AIO ist ein Sidesnapper. Bei unserem schmalen Kind finde ich Sidesnapper besonders toll, weil sie vorne sehr schlank sind. Tragebeispiele kann man an der Bottombumpers oder Blueberry Simplex 2.0 sehen.
GroVia verwendet innen nur Biobaumwolle, welche sich sowohl robust als auch weich anfühlt. Insgesamt sind 10 Schichten möglich. Zwei Schichten sind bereits mit der Windel verarbeitet. Vier weitere sind als Einlage am hinteren Ende fest vernäht. Wiederum vier weitere lassen sich als Booster am vorderen Ende einknöpfen. Durch diese Konstellation kann die Windel bedarfsgerecht eingesetzt werden. Faltet man den Booster noch einmal zur Hälfte, hat man vorne sogar 14 Schichten Stoff (hinten dann 6), was insbesondere bei Jungen besonders vorteilhaft ist. Darüber hinaus trocknet die Windel durch die ausklappende Einlage schneller als am Stück.
Der Außenstoff besteht aus Polyester, welches innen mit TPU beschichtet ist. Die Snaps von GroVia sind die besten, die ich an Stoffwindeln kenne. Die AIO lässt sich damit zweistufig verkleinern und wird an den Seiten zweireihig geschlossen.
Die einfachen Bein- und Rückenbündchen sind in GroVia-Manier recht breit und mit viel weichem Innenstoff gefüttert. Dadurch ergibt sich eine zwar grobe Kräuselung, die aber trotzdem dicht hält.
Insgesamt ist die GroVia sehr hochwertig verarbeitet. Ich habe immer das Gefühl, dass sie ewig halten wird. Nächstes Jahr zeige ich euch mal unsere ollen GroVias, damit ihr seht, was ich meine. Der Schnitt ist markentypisch recht schmal. Unserer Tochter hat die AIO perfekt gepasst, aber ich denke, es wird Kinder geben, bei denen es nicht so ist. Bei wem die AI2 nicht passen mag, der wird mit der AIO wahrscheinlich auch nicht glücklich. Ich glaube, bei dem einen Trageversuch hatte sie die Windel um die drei Stunden ohne nennenswerte Sättigungserscheinungen an. Die saisonal neu erscheinenden Muster machen die GroVia zu einem attraktiven Sammlerstück. Der Nachteil der AIO ist sicherlich, dass sie nur komplett nutzbar ist, und Einzelteile nicht so wie beim AI2-System ausgetauscht bzw. wiederverwendet werden können. Ich habe aber das Gefühl, dass sie saugfähiger ist als die AI2-Soaker. Ist aber auch nur eine Vermutung.
Preislich sind knapp 22€ für die Qualität und als AIO angemessen. Erhältlich sind sie bei Blumenkinder.eu und AnGeD.de.
bumGenius Elemental OS AIO
Merkt Ihr’s? Ich habe diese Woche frei 😉
Heute stelle ich Euch die bumGenius Elemental vor, die mir Michelle von Stoffywelt.de zur Verfügung gestellt hat. bumGenius gehört zu den Bigplayern des globalen Stoffwindelmarktes und hat sehr durchdachte und hochwertige Systeme. Die Elemental hieß bis vor kurzem noch Organic in Europa; jetzt hat sie den selben Namen wie in ihrem Ursprungsland USA.
Die AIO ist eine mitwachsende Windel für Kinder von ca. 3-16 kg, natürlich abhängig von der Statur. Die Außenhülle ist aus einem sehr geschmeidigen Polyester, welcher innen mit PUL beschichtet ist. Mir ist ansonsten nur die Rumparooz mit einem derart weichem Stoff bekannt. Die Außenhülle ist baugleich mit der separat erhältlichen Flip-Überhose, die es samt Prefolds und Wegwerfeinlagen als Hybridsystem gibt.
Die Elemental gibt es in Unifarben und gemustert sowie nur in der Snapversion.
Die Beinbündchen und der Rücken sind sehr fein gekräuselt, wobei das Gummi vollständig umsäumt ist. Der Beinausschnitt ist einfach. Ich mag normalerweise lieber doppelte, aber hier ist der Schritt vergleichsweise breit, so dass die Windel dort vieles auffangen und das Bündchen trotzdem gut am Bein abschließen kann. Von daher ist dies ganz gut gelöst.
Innen ist sowohl vorne als auch hinten die Einlage angenäht. Diese besteht aus sechs Lagen sehr kuscheliger 100%iger Biobaumwolle, die wiederum für ein schnelleres Trocknen in zwei mal drei Schichten vernäht sind. Das Clevere an dieser Windel ist, dass die Einlagen seitlich offen sind. Das heißt, es ist ein Leichtes, hier weitere Saugverstärker drunter zu schieben.
Die Baumwolle ist erstaunlich weich im Griff, auch jetzt nach vielen Wäschen, wo andere Baumwolleinlagen schon längst hart geworden sind. Außerdem ist sie vergleichsweise saugstark. Ohne zusätzliche Einlagen sind 2-3 Stunden kein Problem. Ich kann hierzu allerdings nicht mehr allzu aussagekräftiges sagen, weil das Kind hier schon lange nicht mehr regelmäßig macht, und dazu auch öfter mal gar nicht mehr in die Windel. Hier muss man allerdings auch aufpassen, dass die Windel gut eingewaschen ist. Bei den ersten Malen Tragen ist sie beim nächsten Schwall dann doch stark durchnässt gewesen. Meiner Beobachtung nach geht es dann an den Beinen am schnellsten durch, weil es hier ja auch durch die seitliche Öffnung keine weitere Barriere gibt.
Nichtsdestotrotz ist die Elemental eine superschmale Windel, die toll für unterwegs ist. Zum Anlegen muss man sozusagen auf nichts achten. Ist ja schon alles dran. Das Snappen ist sicherlich etwas umständlicher als Kletten. Bei der 2,5-jährigen ist am Bein noch ein Knopf frei und am Bund noch drei. Große Kinder mit speckigen Beinchen könnten eventuell Schwierigkeiten haben. Bei ganz kleinen Kindern, wenn die Leibhöhe auf Mini eingestellt ist, überlappt sich wahrscheinlich die Einlage. Die muss man dann ggf. so falten, dass sie genau an der Stelle die Saugkraft verstärkt, wo das Kind am meisten pieselt.
Das Waschen ist entsprechend denkbar einfach. Abmachen, ab in die Trommel. Selbst, wenn Saugverstärker integriert sind, muss man nichts weiteres tun, weil die beim Waschen seitlich heraus fallen. Das Trocknen dauert wegen der saugstarken Baumwollschichten etwas länger als andere beispielsweise Mikrofaserwindeln. Das ist normal.
Preislich gehört die Elemental zum oberen Segment. Das ist aber auch okay, da sie hauptsächlich in den USA produziert wird und dies auch sehr hochwertig. Sie kostet zwischen 25 und 26 Euro und ist natürlich bei Stoffywelt erhältlich,
aber auch bei
Punktemäßig sieht das dann so aus:
- Design: 4/5
- Praktikabilität: 4/5
- Passform: 5/5
- Saugkraft: 4/5
- Waschen und Trocknen: 5/5, 3/5
- Preis: 2/5
- Gesamturteil: 3,9/5
Insgesamt ist die Elemental ein gute Lösung, wenn man nach einer einfach handhabbaren Windel sucht, die ein Innenleben aus Biobaumwolle hat. Insofern ist sie ein ebenbürtiger Konkurrent zur Blueberry Simplex 2.0.
Totsbots Easyfit in Aktion
Ich bin euch ja noch ein paar Aktionsfotos von der Totsbots Easyfit schuldig. Es ist ja nunmal so. Angefangen habe ich die Reihe ja mal, weil es dem Kind mehr Spaß gemacht hat, als ich jemals vermutet hätte. Mittlerweile ist es bald zweieinhalb. Fotos machen ist der Hit, aber bitte nur, wenn man selbst auf den Auslöser drücken darf. Also, bitte entschuldigt, wenn ich nicht mehr so oft dazu komme. Zwingen will ich es natürlich nicht.
Totsbots Easyfit V3.0
Lang lang ist’s her, dass ich den Ami von Blueberry (ehemals Swaddlebees) und den Briten von Totsbots vorgestellt habe. Zur Blueberry gibt es ja bereits einen Bericht. Jetzt schiebe ich endlich mal den Bericht über die Totsbots Easyfit in ihrer dritten Generation nach.
Die Totsbots ist eine sehr beliebte AIO mit Pocketfunktion. Bei uns dreht schon seit langem die Höschenwindel Flexitots ihre Runden, und seit neuestem haben wir von Die besten Stoffwindeln auch eine Bamboozle Höschenwindel im Test. Die Briten geben zu ihren Standardmodellen gern saisonale Sondereditionen raus. Das macht es natürlich für den Stoffwindelsammler besonders interessant. Ich habe im Frühjahr die Märchenedition erwischt. Meine Easyfit behandelt das Thema von „Hans und die Bohnenranke“ („Jack and the Beanstalk“).
Die Easyfit besteht voll und ganz aus Polyester-Gewebe. Ich konnte vier verschiedene Stoffarten erkennen. Außen ist der bedruckte Stoff, der innen mit PUL beschichtet ist. Innen wurde der Minkee-Saugkern mit Hilfe eines dünneren, glänzenden Stoffs eingefasst, während die Taschenöffnung wiederum aus einem weiteren dünnen Stoff ist.
Wie man sehen kann, ist der Minkee-Stoff sehr flauschig. Auch nach mehreren Wäschen ist er immer noch genau so. Der Saugkern ist ein längerer Lappen, den man einmal über gesamte Länge falten kann – entweder auf die Windel drauf oder in die Tasche hinein. Die Taschenöffnung ist sehr groß. Dort lassen sich sehr einfach noch weitere Einlagen hineinstopfen.
Die Windel hat am Rücken einen breiteren Gummibund und an den Beinen schmale.
Die Easyfit gibt es als Klett- und als Snapversion. Ich bevorzuge eher Snaps, weil die meiner Meinung nach langlebiger sind – sofern sie hochwertig sind und korrekt angebracht wurden. Leider habe ich bei der Easyfit eine falsche Wahl getroffen. Ich hätte es eigentlich vorher wissen müssen. Der Klett der Flexitot, die bereits über ein Jahr alt ist, ist nach wie vor prima in Schuss. Die Snaps hingegen sind zwar hochwertig, erfordern aber einen enormen Kraftaufwand, um sie zuzubekommen. Das schmälert leider meinen ansonsten guten Eindruck von der Windel. Da es sich um eine mitwachsende Windel handelt, gibt es einige Knöpfe zu drücken. Die Easyfit lässt sich an der Taille sehr weit und sehr eng einstellen. Der Beinausschnitt ist allerdings recht knapp bemessen. Bei unserer Tochter (ca. 12-13kg) ist sie dort schon auf der größten Einstellung, während sie an der Taille noch wesentlich enger gestellt werden kann. Wenn die richtigen Knöpfe gefunden sind, sitzt sie aber sehr gut. Vorhin waren wir auf dem Spielplatz, und da ist mir mal wieder aufgefallen, wie hüftig sie sitzt – eben wie eine ganz normale Unterhose – ganz im Gegenteil zu einer www.
Zum Waschen ist die Easyfit der Hit. Ist sie nicht zusätzlich gestopft, muss man vor der Wäsche im Grunde nichts tun. Der Lappen kommt von selbst heraus. Zusätzliches Saugmaterial sollte man vorher entnehmen, da es möglicherweise in der Windel zerknautschen kann und nicht herausgeschleudert wird. Ich habe gehört, dass es schwierig sein soll, die Easyfit zu waschen, weil der Minkee-Stoff schnell durch das falsche Waschen verseift und dann entsprechend schlecht saugt. Das kann ich nicht bestätigen. Ich wasche nicht mit dem empfohlenen Waschmittel und habe trotzdem kein Problem damit. Die Windel kommt quasi trocken aus der Trommel. Das ist also besonders gut für Leinentrockner.
Ich muss gestehen, ich stopfe die Easyfit immer zusätzlich, weil mir die dünne Minkee-Schicht nicht so ganz geheuer ist. Die ist wirklich sehr schmal. Mittlerweile kann ich leider nicht mehr zuverlässig sagen, wie lange sie hier hält, weil unsere Tochter doch schon sehr lange anhalten kann und dann im großen Schwall loslässt. Da ist die Windel eben 2,5 Stunden trocken und binnen Minuten plitschnass. Aber das macht die Easyfit eben auch so gut. Sie kann zusätzlich gestopft werden, und wenn sie mal besonders schmal sein soll, geht sie auch ohne Zusatz (muss dann natürlich öfter gewechselt werden).
Erhältlich ist die Easyfit ab 23 Euro bei:
Meine Punkte dafür sehen so aus:
- Design: 4/5
- Praktikabilität: 3/5 (mit Klett wären es 5/5)
- Passform: 4/5
- Saugkraft: 4/5
- Waschen und Trocknen: 5/5, 5/5
- Preis: 3/5
- Gesamturteil: 3,8/5
Damit nimmt sich nicht so viel im Vergleich zur Blueberry, allerdings wäre sie mit Klett punktemäßig vorn (4,2). Ich persönlich ziehe den Baumwollstoff einer Blueberry dem Polyester der Totsbots vor. Aber je nach Prioritäten kann die Easyfit eine gute Wahl sein. Zu Aktionsfotos bin ich leider noch nicht gekommen. Die gibt’s ein ander Mal.