Ich bin gerade an einem Dreifach-Beitrag über die Newborn-Überhosen von Milovia (gesponsert von Hug&Grow), Blueberry Capri und Rumparooz (beide von Stoffywelt). Ihr dürft Euch auf wunderschöne Tragefotos freuen 🙂
Bis dahin wollte ich noch erwähnen, dass ich seit einigen Monaten auch auf Instagram aktiv bin. Da geht es hauptsächlich nicht um Windeln, aber da könnt Ihr auch mal andere Bilder aus unserem Alltag sehen. Also, wenn Ihr Lust habt. Hier geht’s lang (oder wer nach meinem Usernamen sucht: der lautet „thuunlimited“).
Ich tauschte mich vor einiger Zeit mit Sabine von 1bis3.de darüber aus, ob es nicht auch Pockets ohne Mikrofleece als innere Schicht gäbe, und da kam unter anderem die Antwort, dass es von Charlie Banana eine gibt (es gibt noch weitere, aber das ist schließlich der Charlie-Banana-Post hier). Also schickte sie mir kurz vor der Geburt unseres Sohnen eine Charlie Banana Organic.
Lustigerweise kontaktierte mich zu diesem Zeitpunkt auch die Vertreterin von Charlie Banana aus Hong Kong und fragte, ob ich nicht auch die anderen Modelle testen möchte. So bekam ich die erste Überseepost zum Testen 🙂
Ich mag im Großen und Ganzen das Pocket-Konzept, weil da einfach nichts verrutschen kann, wenn man die Windel mal richtig gestopft hat. Der einzige Haken ist eben der hohe Anteil an Kunstfasern; die meisten sind vollständig daraus. So ist es auch hier bei den regulären Modellen, mit denen ich beginne. Wer sich hierfür nicht begeistern kann, scrolle einfach weiter nach unten.
Es gibt wenige mitwachsende Windeln, die auch von Anfang an passen. Meistens ist die durch das Verkleinern der Leibhöhe bedingte Stoffwulst in Verbindung mit einer Einlage in Standardgröße zu unförmig für den kleinen Körper. Die Dudusie Pocket habe ich von Sabine von 1bis3.de erhalten und passte bei unserem Sohn von Anfang an. Gut, er ist auch schon mit 4kg auf die Welt gekommen, also gibt es hier natürlich keine Garantie, dass es für andere Neugeborenen auch gilt. Aber dennoch passt sie allemal besser als viele der Onesize-Windeln, die wir haben.
Das gelingt zum einen mit einem schlanken Schnitt aus weichem Material (außen Polyester mit PUL-Beschichtung, innen Mikrofleece) und lediglich einer Snapreihe zum Verschließen der Windel.
Das Mikrofleece ist erstaunlich weich, sowohl auf der Innenseite der Pocket als auch auf der Einlage. Im Gegensatz zu vielen Pockets, die in der Regel ein relativ dünnes Fleece auf der Innenseite verwenden, ist dieses hier wirklich hochwertig. Das haben wohl die polnischen Windeln gemeinsam (wie auch Milovia). Dem entsprechend sind auch die Bein- und Rückenbündchen sehr weich.
Die Einlage, die man separat dazu kaufen muss, ist in drei Größen erhältlich. Das macht die Dudusie zu einer sehr flexiblen Windel, da die Pocket über einen längeren Zeitraum benutzt werden kann und nur die Einlagen passend dazu gekauft werden müssen. Dies ist zwar teurer in der Anschaffung, ermöglicht aber eine viel bessere Passform! Da die Einlage ebenso wie die Pocket eine hochwertige Mikrofleece-Schicht (Stay-Dry) hat, kann sie auch mit anderen Überhosen in direktem Kontakt zur Haut verwendet werden.
Die Öffnung der Pocket ist vorne und durch eine Lasche geschützt. Die anatomische Form der Einlage ermöglicht ein vollständiges Ausfüllen der Pocket, was ich ganz großartig finde. Dies ist natürlich auch mit ein Grund für die Mehrgrößen-Einlagen.
Von der Saugkraft her ist die Dudusie für unseren 5-Wochen-alten Vielpinkler genial. Über ein Auslaufen mussten wir uns noch keine Gedanken machen. Ich denke, sie hat da noch wesentlich mehr Kapazität für spätere Zeiten.
Und da die gesamte Windel aus Mikrofaser besteht, trocknet sie auch entsprechend schnell: kaum einen Tag benötigt sie dafür auf der Leine.
Die Dudusie kostet kompletto 20,70€ (17,90€ für die Überhose, 2,80€ für die Einlage), was für eine derart hochwertige Pocketwindel, die vollständig in Polen produziert wird, mehr als okay ist. Erhältlich ist sie bei
Als wir anfingen, mit Stoff zu wickeln, stand für uns erst einmal fest, dass wir Wolle meiden würden. Das hat sich ja mittlerweile zum Glück geändert, denn Wolle ist insgesamt in den letzten vier Jahren ein Teil unseres (naja gut, wohl eher meines) Lebens geworden. Gestrickt habe ich in meiner frühesten Jugend schon. Dann kam die obligatorische Pause (wie uncool), und mit der ersten Schwangerschaft ein Flashback. Eine stoffwindeltaugliche Hose habe ich ja damals bereits vorgestellt. Ich hatte auch eine Wollüberhose gestrickt, als ich testen wollte, wie gut diese als Nachtwindelüberhose taugt. Sie war gelinde gesagt die beste von allen 🙂 Leider habe ich das Ganze nur schlecht dokumentiert, so dass ich nicht darüber geschrieben habe.
Nun, mit der zweiten Schwangerschaft habe ich jetzt eine neue Überhose gestrickt. Dieses Mal als Tageswindel, das heißt, ich habe den Faden nur einfach statt doppelt genommen. Das Strickmuster entstammt der Ottobre. Es gibt aber auch zahlreiche Anleitungen auf Wollwindelchen.de.
Mit dem 100g-Strang Fettwolle und 4er-Nadeln habe ich für die kleine Größe (0-8 Monate) ca. 50g verbraucht. Leider kann ich hier keine genauen Angaben machen, da ich die Maschenzahlen aufgrund der Wolle und verwendeten Nadeln erheblich ändern musste, um auf die Größe zu kommen. Ich weiß noch, dass ich für die Große mit 100g nur sehr knapp hingekommen bin. Beinbündchen waren kaum vorhanden. Von daher würde ich ab einer Größe von ca. 80cm für eine doppelt gestrickte Überhose mit 150g rechnen. Die Windel sollte locker gestrickt werden, damit sie noch gut verdichten kann. Fettwolle, oder auch Lanolinwolle, ist in Schäfereien (Finkhof), Wollläden (Wollhandwerk), bei Stoffwindelherstellern (Storchenkinder), aber auch Stoffwindelhändlern (1bis3.de und Blumenkinder.eu) erhältlich. Ein besonders schöner Nebeneffekt beim Stricken: Die Hände werden wunderbar zart durch das enthaltene Lanolin! Natürlich kann man auch normale Schurwolle verwenden. Hier ist es nur wichtig darauf zu achten, dass diese nicht Superwash ausgerüstet ist (z.B. von Blumenkinder.eu). Dann ist die Wolle nämlich für ein leichteres Waschen mit einer Kunstharzschicht überzogen und lässt sich folglich als Wollüberhose schlecht fetten.
Hier seht ihr den Entstehungsprozess der Überhose:
Die Wollüberhose muss nur alle paar Wochen gefettet werden. Die Überhose unserer Großen haben wir das erste Mal nach acht Wochen gefettet! Wenn sie undicht wird oder verdreckt ist, sollte sie mit einem Wollwaschmittel gewaschen werden. Unsere Waschmaschine hat hierfür ein Wollwaschprogramm. Anschließend kann sie zum Beispiel nach folgender Anleitung von Billes Naturwaren (hu-da) gefettet werden. Das Lanolinfett ist bei den meisten Stoffwindelhändlern, aber auch in der Apotheke unter dem Namen „adeps lanae anhydricus“ erhältlich – möglicherweise sagt man auch Wollwachs dazu. Das Fett selbst hat eine satte honiggelbe Farbe. Die angerührte Lösung hat eine weißmilchige Farbe. Wem das Anrühren zu kompliziert ist, der kann auch bereits fertig angemischte Wollkuren von Ulrich, Sonett oder Wolwikkel verwenden. Die Anleitungen zum Fetten stehen dann jeweils auf der Packung.
Kostenmäßig ist die Selfmade-Überhose wahrscheinlich eine der günstigsten – wenn man mal die Arbeitszeit von ca. 2-4 Stunden abrechnet. Je nach Größe und Fadenverwendung beträgt der Materialaufwand zwischen 4 und 11 Euro.
Im Mai 2013 hatte ich schon einmal über Slipeinlagen aus Stoff berichtet (und wer sich in dem Zuge auch für Menstassen interessiert, lese hier weiter). Seitdem schwankte ich immer wieder mal zwischen der Nutzung von Wegwerfprodukten und Stoff. Oder nein, fangen wir mal anders an. Ich habe zuvor wie selbstverständlich jeden Tag WW-Slipeinlagen benutzt – trotz jahrelanger NFP, bei der mir natürlich klar war, dass frau mal mehr, mal weniger Ausfluss hat. Dann habe ich also den WW-Slipeinlagenverbrauch drastisch reduziert und schließlich soweit es ging durch Stoff ersetzt.
Im November 2014 erhielt ich von der Firma Kulmine die Anfrage, ob ich nicht ein paar Binden und Slipeinlagen testen möchte. Das hat mich sehr gefreut, denn scheinbar habe ich selbst mit wenig Text zu diesem Thema eine Außenwelt erreicht 🙂 Der freundliche Kontakt (samt überraschender Entdeckung, dass es die Firma bereits seit über 20 Jahren gibt) führte dazu, dass ich seit Ende letzten Jahres ein kleines Stoff-Slipeinlagen Potpourri teste. WW-Slipeinlagen werden mittlerweile nur noch im Notfall eingesetzt.
Naja, Binden konnte ich jetzt nicht testen. Zum einen bin ich sowieso kein Binden-Fan – ich nutze ja auch wenn überhaupt eine Menstasse mit Slipeinlage als Backup, zum anderen habe ich schwangerschaftsbedingt überhaupt keine Gelegenheit dazu. Im unteren Teil des Bildes ist noch eine Wochenbettbinde zu sehen, die ich wohl erst in einigen Wochen testen kann. Dazu also später erst mehr.
Die Modelle
Wie ihr seht, gibt es wie bei Stoffwindeln auch eine recht große Variabilität. Kulmine hat sich auf Faltbinden spezialisiert, das sind einfache Rechtecke, die man längs halbiert (oder quer drittelt) – wie bei Prefolds in etwa. Ein sehr sehr einfaches System also.
Dann gibt es anatomisch geformte Modelle, die man entweder einzeln verwendet, oder mit den anderen Modellen kombiniert.
Natürlich gibt es sie auch mit Flügeln zur sicheren Befestigung am Slip.
Zu guter letzt gibt es die Flügelversion sogar noch mit einem verlängerten Latz, den man als Verstärkung auf oder unter die Binde legt.
Wie ihr seht, habe ich weiße und rote Modelle. Kulmine verfügt noch über ein dunkles Blau.
Die Größen
Es gibt Mini- und Midi-Größen bei den Slipeinlagen. Im Vergleich sieht das dann so aus:
Das Material
Kulmine verwendet nur natürliche Materialien von sehr hoher Qualität. Die Slipeinlagen sind aus Baumwoll-Flanell (kbA) nach IVN-Standard. Dickere Binden werden mit Molton (ebenfalls kbA/IVN) gefüllt. Es gibt auch Modelle aus Matka-Seide (kbT). Es gibt keine nässeschützende PUL-Schicht. Die Druckknöpfe sind aus nickelfreiem Messing.
Die Baumwolle fühlt sich nicht nur im neuen Zustand unfassbar weich an. Ich habe mich richtig auf das Testen gefreut. Jetzt, nach zweimonatigem Testen sind sie immer noch nahezu genau so flauschig. Dies kann ich von keiner Baumwollwindel behaupten, die ich öfter mal gewaschen habe.
Damit wären wir beim nächsten Punkt.
Das Tragegefühl
Normalerweise spüre ich die Slipeinlagen nicht. Der Stoff ist so weich, dass es sogar mit noch angenehmer ist als ohne. Die rote doppellagige – die ja schon als Binde an den leichten Tagen durchgeht – spüre ich schon ab und zu; es ist aber nicht unangenehm. Fahrradfahren ist überhaupt kein Problem.
Insgesamt verrutschen die Slipeinlagen beim Tragen nicht, egal ob mit oder ohne Flügel. Das Problem hatte ich ab und zu mal bei den bereits getesteten im vorigen Bericht. Ich selbst bevorzuge trotzdem die Flügel-Slipeinlagen, da ich immer wieder die Befürchtung habe, das Stück Stoff beim Toilettengang zu vergessen, so dass es mir herausfällt. Es ist Gewöhnungssache, klar, und trotzdem merke ich, dass es umständlicher ist (überraschenderweise eher das Wiederanziehen).
Bei den Tipps auf der Kulmineseite habe ich gelesen, dass man die Einlagen möglichst weit nach vorne ziehen sollte, fast schon als würde man denken, das sei viel zu weit. Ich habe diesen Tipp beherzigt, und tatsächlich liegt die Einlage dann genau richtig. Dann verknautscht auch kaum etwas im Schritt.
Und nun zu etwas, was mich auch auf das Windelntragen aufmerksam werden lässt: schwangerschaftsbedingt habe ich natürlich aktuell einen stärkeren und stellenweise auch flüssigeren Ausfluss als sonst, was ein ab und an doch recht feuchtes Klima erzeugt. Wer WW-Slipeinlagen oder Binden benutzt, weiß, wie sich das nach kurzer Zeit anfühlt: es beginnt zu knautschen, zu jucken, zu riechen… Es ist zwar nicht feuchtnass, aber trotzdem unangenehm. Nun: mit Stoff spüre ich absolut nichts! Erst auf einem Toilettengang bemerke ich, dass der Stoff ja doch recht klamm ist. Interessanterweise wirkt sich das nicht auf den darunter liegenden Slip aus. Ich kann hier also nur bestätigen, was ich an meiner Tochter immer vermutet hatte: eine feuchte Stoffwindel ist – solange sie getragen wird – nicht unangenehm im Tragegefühl. Hautirritationen sind also weniger auf die Feuchtigkeit zurückzuführen als auf andere Faktoren (z. B. Waschmittelrückstände, Zahnungsurin, Kombination aus Urin und Stuhl, etc.).
Die Variabilität
Wer sich also nach einem Toilettengang die Slipeinlage nicht wieder so anziehen möchte, wie sie gerade das schön warme Klima verlassen hat (bei Binden, würde ich sagen, ist ein Wechsel notwendig, bei Slipeinlagen Erwägungssache), hat nun folgende Optionen:
Einlage wechseln 😉
Eine Zusatzeinlage, z. B. die anatomisch geformte Mini-Slipeinlage, oben auflegen. Diese könnte man auch die ganze Zeit bereits drunter gelegt haben.
Eine Falteinlage einfach andersherum falten.
Bei einer Einlage mit Latz diesen einfach umklappen.
Ebenso ist es möglich, je nach Ausflussstärke die Einlagen miteinander zu kombinieren.
Waschen und Trocknen
Ich habe an unserem Wäschekorb ein kleines Wäschenetz angebracht, in das ich die Einlagen stecke. Dieser kommt dann so, wie er ist, in die Waschmaschine. Bei 40 oder 60 Grad wird alles sauber und trocknet auch binnen eines Tages auf der Leine. Da es sich um hochwertige Baumwolle handelt, können die Einlagen auch in die Kochwäsche und in den Trockner.
Bei den einfachen Mini-Slipeinlagen würde ich immer die Verwendung eines Wäschenetzes empfehlen, da es durchaus auch mal sein kann, dass sich diese in die Gummiabdichtung der Waschmaschinentür verabschiedet.
Fazit
Dass Stoff angenehmer zu tragen ist als Einweg, liegt wohl ziemlich nahe. Ich finde die Kulmine-Slipeinlagen im Vergleich zu meinem aktuell bescheidenen Bestand mit Abstand besser. Eine nässeschützende Schicht habe ich nicht vermisst. Insgesamt würde ich persönlich die Flügelversionen vorziehen. Die Falteinlage hat allerdings auch ihre Vorteile.
Preislich rangiert Kulmine auf einem sehr hohem Niveau. Angesichts der Produktionsqualität und Langlebigkeit (eine unserer Stoffwindelberaterinnen benutzt ihre schon seit Jahren) finde ich die Preise dennoch vertretbar. Slipeinlagen kosten je nach Modell zwischen 12,45€ und 19,95€.
Soweit ich weiß, sind die Kulmine-Produkte online nur beim Hersteller selbst erhältlich. Ansonsten haben einige Ladengeschäfte die Produkte in ihrem Sortiment.