Kennt ihr schon die neuen Einlagen von der Windelmanufaktur?
Stephanie hat eine Bambuseinlage auf Form geschnitten und eine Baumwollfrottee-Falteinlage neu im Programm. Die Bambuseinlage hat eine Fleece- und eine Jerseyseite und die Baumwolleinlage ist in einem herrlichen Streifendesign gehalten. Ich habe beide Einlagen bislang nicht Standalone benutzt, aber in Kombination mit anderen Einlagen haben sie sich schon gut bewähren können. An der Bambuseinlage mag ich, dass sie so dünn und trotzdem saugstark ist. An der Baumwolleinlage mag ich, dass sie sehr flexibel einsetzbar ist – und wenn die Wickelzeit mal vorbei sein sollte, auch als kleines Handtuch 😉 Demnächst mache ich mal wieder eine Einlagen-Saugkrafttestreihe, dann kann ich auch berichten, wie viel sie tatsächlich saugen.
Da die Sommerferien nahen, schmeiße ich hier mal einen kleinen Beitrag über Wegwerfeinlagen in die Runde. Diese sind eigentlich für so genannte Hybridwindeln konzipiert (über den Begriff scheiden sich die Geister – ich definiere hybrid so: eine Stoffwindel, die sowohl zur Nutzung mit Stoff- als auch mit Wegwerfeinlagen gedacht ist). Ich verwende sie aber auch in jeder anderen gut sitzenden Überhose. Soweit ich weiß, haben Flip, Petit Pea, GroVia, kokobaby und gDiaper WW-Einlagen im Programm. Ich habe hier die letzten drei im Vergleich.
Was ist denn nun der Vorteil solcher WW-Einlagen? Man könnte dann ja auch gleich WWW benutzen. Nun, zu allererst sieht man an dem Bild schon, dass so eine Einlage insgesamt aus weniger Material besteht als eine ganze Wegwerfwindel. Mehr ist ja auch nicht notwendig, denn die Überhose hält das Ganze ja zusammen. Dann kommt noch hinzu, dass die Einlagen erheblich weniger Superabsorber enthalten, was die Umweltbelastung ebenfalls verringert. Insgesamt machen sich die Stoffwindelhersteller zu diesem Aspekt so ihre Gedanken. Die Einlage der gDiaper lässt sich beispielsweise kompostieren oder in der Toilette entsorgen. Ob letzteres so vorteilhaft ist, denn man benötigt zwei Spülgänge und die Gefahr der Verstopfung ist immer da, sei mal dahingestellt, aber bei einer WWW wäre dies jedenfalls unvorstellbar. Die kokobaby ist beispielsweise aus Bambusfasern hergestellt (und ebenfalls kompostierbar), und die wasserdichte Beschichtung der GroVia ist aus Maisstärke.
Ich würde im Urlaub oder unterwegs, wenn das Waschen von Stoffwindeln nicht möglich ist, immer die WW-Einlagen den WWW vorziehen. Sie nehmen weniger Platz weg, sie machen weniger Müll, und sie ermöglichen weiterhin die Verwendung von Stoffwindeln.
Wenn ich diese drei miteinander vergleiche, komme ich zu folgendem Fazit:
gDiaper: lässt sich als größte Einlage im Vergleich trotzdem gut in sämtliche Überhosen (und natürlich die gPouch) hineinlegen und saugt am besten von allen. Minuspunkt: Uns ist es bereits zwei Mal passiert, dass sie vorne – wenn an einem Sommertag sehr viel getrunken wurde – aufplatzt und sich das Cellulose-Superabsorber-Gemisch in der Windel verteilt 🙁 Rechtzeitiges Wickeln ist also angesagt, oder einfach zwei Einlagen übereinander legen. Aktuell nicht in Deutschland erhältlich.
kokobaby: ist etwas schmaler und kürzer als die der gDiaper, aber eine prima Alternative, da einfacher in Deutschland erhältlich. Hält fast genau so lang und ist uns noch nie geplatzt. Die Oberfläche ist schön weich und seidig. Auch diese kann beispielsweise für die Nacht einfach gedoppelt werden.
GroVia: ist am wenigsten kompatibel mit anderen Windeln, da sie „nur“ in gut sitzenden Überhosen passt, nicht aber in AI3-Windeln. Hat als einzige eine wasserdichte Unterschicht, doppelte elastische Beinbündchen sowie einen Klebestreifen zur Sicherung. Allerdings sollte dieser Klebestreifen _nicht_ in PUL-beschichtete Überhosen eingeklebt werden! Er ist nur für Stoffoberflächen gedacht. Das macht die GroVia-Einlagen zu einer idealen Einlage für das Töpfchentraining –> einfach in die Unterhose einkleben. Die GroVia-Einlagen saugen meiner Meinung nach am wenigsten im Vergleich und können durch die wasserdichte Schicht leider nicht gedoppelt werden.
Für mich war der Umweltaspekt schon sehr wichtig, als wir uns für Stoffwindeln entschieden haben. Wenn man aber mal bedenkt, dass sich das Leben mit Windeln auf ein paar Jährchen beschränkt, während eine Frau in der Regel (im wahrsten Sinne des Wortes) pi mal Daumen 35 Jahre mit Produkten konfrontiert ist, die es heutzutage eigentlich nur noch zum Wegwerfen gibt, finde ich es nur logisch, den Stoffgedanken weiterzudenken.
Ich habe schon vor Jahren – lange vor der Schwangerschaft – auf eine Menstruationstasse umgestellt und bin sehr zufrieden damit. Allerdings habe ich darüber hinaus nie den Sprung zur Stoffbinde bzw. -Slipeinlage geschafft. Weiß der Teufel, warum. Damit hätte ich in den letzten zwanzig Jahren schon einen Riesenhaufen Müll weniger gemacht, nicht zu reden vom Ersparten. Jetzt habe ich mir aber mal ein paar gegönnt. Und seht doch mal, wie hübsch die sind:
Von links nach rechts sind das Slipeinlagen von Sesameh, MoonPads und Hilivinksis. Beziehen kann man sie bei 1bis3.de.
Ich habe die kleinsten Größen ohne Nässeschutz gewählt, weil ich sie nur als minimales Backup während der Tage und zur Mitte des Zyklus benötige. Außerdem wollte ich es erst einmal mit Flügeln versuchen, weil ich mir schon bildlich vorstellen kann, wie mir das Teil ins Klo plumpst, weil ich es vergessen habe, festzuhalten 😉
Also mal ehrlich, das ist doch kein Vergleich zu schnöden Slipeinlagen, oder? Und dann auch noch aus Naturfasern. Ich bin schon ganz gespannt auf’s Tragen.
Hier sind sie noch mal im Detail:
Sesameh
MoonPad
Hilivinksis
Im Prinzip könnte man sie auch einfach selber nähen. Mal sehen, vielleicht steht das ja auch bald an (und in diesem Blog)?
Wie die hu-da Schlupf in Aktion aussieht, habe ich ja bereits schon gezeigt. Hier kommen nun noch ein paar Details dazu.
Die hu-da ist ein Produkt von Bille Geiger, die sich vor sechs Jahren mit der Entwicklung einer eigenen Stoffwindelreihe selbständig gemacht hat. Mittlerweile gibt es wahrscheinlich kaum einen stoffwickelnden Familienhaushalt im deutschsprachigen Raum ohne eine hu-da Windel. Ich habe hier von Mehmelchen.de diese Schlupfüberhose bekommen. Bei Schlupfüberhosen scheiden sich die Geister. Die einen mögen sie nicht, weil sie ein vollständiges Ausziehen der unteren Hälfte erfordern, die anderen lieben sie, weil man sich um keinerlei Einstellung oder Nässebrücken kümmern muss. Für Kinder, die bereits stehen können, ist eine Schlupf jedenfalls toll, weil man sie dann einfach nur hochzuziehen braucht.
So viel muss man gar nicht beschreiben. Es handelt sich quasi um eine Mehrgrößen-Shorts aus PUL-Mikrofaser mit Bein- und Bauchbündchen aus Fleece. Der Stoff ist sehr geschmeidig und hinterlässt keine Druckstellen auf der Haut. Die Überhose ist großzügig genug geschnitten, dass sie über jede Nachtwindel geht.
Unsere Tochter hat eine recht schmale Taille, und das Bauchbündchen steht ein bisschen ab (sie trägt L), wenn die Windel dadrunter dick ist, aber das macht im Grunde nichts. Das Fleece ist breit genug, so dass es keine Nässe weitergeben kann. Das gleiche gilt für die Beinbündchen, die bei unserem Model ebenfalls noch etwas Spielraum zulassen. Für diese Art von Überhosen sind unbedingt Höschenwindeln oder festgebundene Windeln für drunter zu empfehlen. Lose Einlagen wie Prefolds sind hierfür weniger geeignet, da sie leicht verrutschen würden.
Sie ist einfach zu waschen und danach fast sofort wieder trocken. Oft wird sie ja nicht mal feucht, so dass sie mehrmals hintereinander verwendet werden kann.
Und hier noch ein paar Nahaufnahmen:
Wer also bereit ist, bei jedem Wickeln untenrum alles auszuziehen (haben wir quasi die ersten anderthalb Jahre gemacht), kann mit dieser Überhose überhaupt nichts falsch machen. Wir benutzen sie zwar bevorzugt nachts, weil es da um so wichtiger ist, eine gut sitzende Überhose zu haben, aber natürlich ist sie auch für tags eine sichere Nummer. Ich würde mir für eine optimierte Überhose noch eine etwas längere Rückseite und elastischere Bauchbündchen wünschen, damit sie besser anliegen. Aber das wäre absolutes Finetuning.
Erhältlich ist die hu-da für ca. 15-16 Euro (uni oder gemustert) in quasi jedem deutschen Shop: