Vor ca. drei Monaten fuhr ich zur Stoffwindelberaterausbildung von Yvonnes Stoffwindelschule bei Einfach Eltern, um in diesem Blog darüber berichten zu können. Die Motivation war also eher journalistischer Natur mit der Neugierde darüber, was das für Menschen sind, die so eine Ausbildung machen, wer Yvonne ist und wie so eine Ausbildung aussieht. Es hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe viele Notizen für den Blog gemacht, und mit Yvonne habe ich mich sehr angeregt austauschen können – sowohl auf fachlicher Ebene als auch auf didaktischer. Sie fragte mich zudem, ob ich nicht Lust auf eine Co-Dozentur hätte. Vielleicht demnächst mal im Saarland? Ich war sehr erfreut über diese Anfrage und sagte zu.
Und dann? Dann ließ mich der Gedanke nicht mehr los, dass die Ausbildung nur ein Schritt zur Beraterin ist. Mir fiel auf, dass es möglicherweise Bedarf an weiteren Elementen gibt, die mit dem Beratersein einhergehen. Also, nicht nur Fachwissen und der Beratungsablauf, sondern auch Selbstmarketing, betriebliches Denken, Netzwerkarbeit, kollegialer Austausch,… Themen, die ich als Trainerin gerne umsetzen würde. Und dann kam mir auch der Gedanke, meine Expertise im E-Learning dafür zu nutzen, um noch mehr Interessierte zu erreichen. Ich unterhielt mich mit Stephanie darüber, mit der ich ja in der Gründung eines Unternehmens steckte, und wir waren uns einig: wenn wir uns in die Richtung bewegen, dann nur gemeinsam bzw. in enger Kooperation mit Yvonne. Ein Gespräch zu dritt machte den Gedanken klar. So etwas muss es in einem Guss geben. Wir gründeten jetzt zu dritt!
Yvonne ist dabei, den Übergang aus der Stoffwindelschule zu den Stoffwindelexperten zu schaffen. Die bislang ausgebildeten Beraterinnen werden weiterhin betreut. Und das Ausbildungskonzept zum einen inhaltlich als auch die Zielgruppe betreffend ausgeweitet. Denn ein naheliegender Gedanke war, dass man ja durchaus angrenzende Berufsgruppen wie Hebammen, Trageberaterinnen, Stillberaterinnen etc. in puncto Stoffwindeln aber auch den übergreifenden Themen schulen kann. Mit der zusätzlichen Womanpower ist dies auch umsetzbar; vorher war für Yvonne alleine inhaltlich nicht daran zu denken.
Die Planungen laufen auf Hochtouren, während unser Tagesgeschäft weiter läuft: Stephanies Windelmanufaktur, Yvonnes Beratung, Verkauf und PEKiP-Kurse unter PiPaPo Babykram, und mein Angestellten- wie auch Freiberuflerdasein. Ach ja, Familien haben wir auch. Demnächst schreibe ich mal wieder über das Downshifting, versprochen.
Und jetzt bin ich gerade auf dem Weg ins Saarland. Als Co-Dozentin. Neben meiner Geschäftspartnerin Yvonne. Für unser gemeinsames Unternehmen. Die Zeiten verändern sich…
Ich bin keine „Eltern“-Leserin. Deswegen weiß ich auch nicht, was mich erwartet, wenn jemand über das Stoffwickeln mit dem Titel „Grün gewickelt“ in der 4/2014 schreibt. Es ist sicherlich eine Herausforderung, auf zwei Seiten ein Thema zu umreißen, das den meisten „Eltern“-Lesern wahrscheinlich gänzlich unbekannt ist. Aber das sind ja Profis, die da schreiben. Die kriegen das schon hin.
Soll ich es gleich vorweg nehmen? Nunja, ich glaube, meine Kritik gibt nicht so sehr viel her für eine dramatische Spannungskurve. Ich war, gelinde gesagt, schockiert. Nicht, dass jemand das Stoffwickeln wenig überzeugend findet. Das kann durchaus passieren und ist auch völlig legitim. Ich war es viel mehr über die unzureichende Recherche, die sich durch jede geschriebene Zeile offenbarte.
Die Autorin Christiane Börger hält sich also für einen mehr oder weniger umweltbewussten Menschen, dem immerhin beim zweiten Kind nun auffällt, dass der Windelmüllberg doch recht groß ist. Es wird aus ihren Worten nicht ersichtlich, ob sie sich hat beraten lassen. Die Abhandlung, die folgt, macht es allerdings offensichtlich.
Beim Klick auf „Jetzt kaufen“ tränen mir ein bisschen die Augen. Für drei Windeln plus Einlagen plus Windelvlies bezahle ich knapp 100 Euro.
Sicherlich, 100 Euro für drei Windeln auszugeben (das müssen ja Luxuswindeln gewesen sein!) sind eine Investition. Wenn man sich nicht sicher ist, muss man schon schlucken. Aber erstens gibt es Stoffwindeln auch in günstigeren Preisklassen, ohne gleich zum Origamimeister werden zu müssen, zweitens kann man Stoffwindeln prima gebraucht kaufen und drittens bei Nichtgefallen wieder verkaufen (was bei WWW nur schwer möglich ist…). Und seien wir mal ehrlich, wie viel hat der letzte Hightech-Schneeanzug gekostet, den das Kind zwei Mal anhatte und der im nächsten Jahr zu klein sein wird?
Schon nach zwei Stunden ist die Strumpfhose vom Kleinen nass. Irgendwie hat sich die Baumwolleinlage zusammengewurschtelt, …. Die (Fleeceeinlage) hat den Nachteil aller waschbaren Stoffeinlagen: Sie saugt die Flüssigkeit nicht halb so gut auf wie eine Einwegwindel.
Die Baumwollwindel hält also keine zwei Stunden, weil sie zerknautscht, und die Fleeceeinlage wiederum nicht so lange wie eine Wegwerfwindel. Eine Stoffwindelberaterin würde jetzt fragen: Frau Börger, haben Sie die Windeln eingewaschen? Kennen sie das von Ihren Handtüchern? Die saugen auch nicht gleich nach der ersten Wäsche. Und Fleece leitet die Feuchtigkeit weiter an eine saugende Schicht, während es selbst trocken bleibt. Es handelt sich also gar nicht um eine saugende Einlage per se, was den Vergleich mit einer WWW ziemlich absurd macht. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären.
Wer aber Einwegwindel gewohnt ist und sie auch mal fünf Stunden am Windelpo lässt, wird ein rotes Wunder erleben.
Wenn schon Fleece eingesetzt wurde, dürfte der Hintern auch nicht nass gewesen sein. Aber auch wenn: normalerweise macht einem Babyhintern Nässe nichts aus. Ich tippe hier also – falls es wirklich einen wunden Po gab – eher auf Umstellungsreaktionen, die ganz normal sind, wenn die Haut auf WWW eingestellt ist (das Phänomen gibt es auch anders herum), auf ein zahnendes Kind oder auf Materialunverträglichkeit. So oder so, bei einem wundem Po gibt es Lösungen für sehr unterschiedliche Ursachen. Sicherlich, es gibt mitunter auch Babys, die Stoffwindeln partout nicht vertragen, obwohl mir so ein Fall noch nicht begegnet ist. Was mich nur aufhorchen lässt: Warum wird dies sofort bei der Erwähnung von Stoffwindeln thematisiert, während ein wunder Po bei WWW-Nutzung im Stillen mit Salbe und Co bekämpft und nebenbei der Rat vom Kinderarzt, es doch mal mit Stoffwindeln zu versuchen, geflissentlich überhört wird? Schmieren wir doch lieber noch eine Zinkschicht drauf. Ein wunder Po entsteht meistens durch eine veränderte Zusammensetzung des Urins, z. B. in Zahnungsphasen oder bei Krankheit, nämlich durch einen erhöhten Anteil an Bakterien, die bestimmte Stoffe darin in Ammoniak umwandeln. Dieser Effekt wird besonders in Kontakt mit Stuhl verstärkt. Da hilft weder eine Stoffwindel noch eine WWW, sondern nur häufiges Wickeln, viel Luft, also am besten ein gänzlich windelfreier Umgang. Einen wunden Po auf das Stoffwickeln zurückzuführen, finde ich schlichtweg zu einseitig.
Das eben genannte Zitat lässt mich auch zu Folgendem aufhorchen. Eine Zeitschrift für Eltern vermittelt eben jenen, dass es okay ist, eine WWW fünf Stunden am Hintern zu lassen? Ist das Ihr Ernst, Frau Börger? Mal abgesehen von meinem just geschilderten Argument für häufiges Wickeln erhöht sich beim WWW-Wickeln die Temperatur im Windelbereich um 1-2 Grad Celsius. Das mag nicht viel klingen, aber ein Hoden, der den lieben langen Tag die gleiche Temperaturumgebung hat wie IM Körper anstatt eigentlich 2 Grad kühler zu verweilen… das kann nicht gesund sein. Ärzte empfehlen sogar gerade bei Jungs, bei Fieber auf Stoff oder windelfrei umzusteigen, da die Temperatur in der Plastikwindel zu hoch sein könnte. Noch dazu entzieht der völlig überdimensionierte Anteil an Superabsorber der Babyhaut jegliche Restfeuchtigkeit, über fünf Stunden… aber das nur am Rande.
Dann verstehe ich Ihre Argumentation beim Ausrechnen des Wäschebergs nicht: alle drei Stunden wechseln ergibt acht Windeln pro Tag ergibt Unmengen dreckiger Wäsche. Das suggeriert ja geradezu, dass sich jeder Stoffwickler nachts den Wecker stellt und just alle drei Stunden seine Stoffberge hervorzieht. Natürlich ist das nicht so. Sie haben doch selbst geschrieben, dass es unterschiedliche Materialien gibt. Und ja, das macht sogar Sinn, denn die kann man je nach Saugbedarf einsetzen. Eine Stoffwindel kann jedenfalls sogar eine Nacht ohne Wechsel durchstehen. Ganz nebenbei: unsere Tochter hatte nach einer stoffgewickelten Nacht immer die schönste rosige Babyhaut. Urea macht es möglich.
Und dann, haben Sie schon mal eine prall gefüllte WWW mit einer vollen Stoffwindel verglichen? Genau, so groß ist der Unterschied nicht, denn erstere wächst mit jedem Tropfen, und zweitere bleibt so, wie sie ist. Dementsprechend ist der „Wäscheberg“ nicht notwendigerweise größer als der Müllberg. Im Gegenteil, es gibt Systeme, die sogar sehr wenig Wäsche verursachen, indem Einzelteile intelligent ausgewechselt werden können.
Ob ich nun den Müll ins Auto hieve, zum Wertstoffhof fahre, entsorge und wieder zurück fahre (nebenbei, wie wird denn dann das Auto ausgelüftet?), oder einen Wäschesack in die Waschmaschine packe, einen Knopf drehe und 20 (herrje!) Windeln aufhänge oder in den Trockner schmeiße… Da wähle ich doch lieber den Weg zur Waschmaschine. Und, sagen Sie mal, Frau Börger, wie kommen Sie auf die Idee, die vollgepinkelten Windeln vor der Wäsche auf einer Leine zu trocknen? Woher kommt der Gedanke? Und was soll das bezwecken? Das interessiert mich wirklich, denn das habe ich noch nie gehört.
In der gewonnenen Zeit beruhige ich mein schlechtes Umweltgewissen mit intensiver Internet-Recherche. Offenbar ist die Ökobilanz von Wegwerfwindeln gar nicht so viel schlechter als von Stoffwindeln.
Ich kann mir vorstellen, woher Sie diese Information haben. Es gibt nämlich nur eine einzige, halbwegs ernstzunehmende Studie (Procter und Gamble finanzierte also mal ausgenommen), die dieses Fazit hergibt. Eine britische Studie, die sich den gesamten Life Cycle von sowohl WWW als auch Stoffwindel vorgenommen hat. Eine Studie, die 2005 Kritik aushalten musste, weil da falsche Messdaten verwendet wurden, die dann 2008 überarbeitet wurde. Das Ergebnis ist in etwa das, was Sie berichten. Allerdings mit einem anderen Ton. Es ist nämlich ein enormer Vorteil, die Ökobilanz SELBST, also durch das eigene Handeln beeinflussen zu können, während dies beim WWW-Wickeln schier unmöglich ist, da die größte CO2-Schmach in der Produktion liegt. Nebenbei umfasst die Studie aufgrund ihrer Datierung bei der Energieberechnung lediglich Haushaltsgeräte bis zur Energieverbrauchsstufe A+. Heutzutage erreichen Waschmaschinen und Trockner der Kategorie A+++ weitaus niedrigere Werte. Wenn Sie mir aktuelle, unabhängige Studien zu dieser Thematik präsentieren könnten, wäre ich sehr dankbar über eine Information.
Schön, dass Sie Ihr Gewissen beruhigen konnten, und dass die Bequemlichkeit (?) gesiegt hat. Nur dass Sie möglicherweise interessierte Leser in die Irre führen, indem Sie Ihre Erfahrungen ohne weitere Perspektiven, Quellen und Stimmen darstellen, macht es für mich unmöglich, die wenigen guten Stellen des Textes zu registrieren. Schade auch, dass Sie kein Wort über die gesundheitlichen Aspekte verlieren. Oder die spannenden Unternehmergeschichten von Frauen, die sich rund um die Stoffwindel Existenzen aufgebaut haben. Es sind nicht internationale F&E-Teams, die im Labor daran forschen, wie man NOCH dünnere Windeln entwickeln kann. Es sind Frauen (okay, Eltern, aber doch meistens Frauen), die die Stoffwindel mit Leidenschaft und einem großem Stück Idealismus aus der Ökoecke rausholen. Nämlich genau für diejenigen, für die das Stoffwickeln nicht erst zur Lebenseinstellung werden muss. Echt jetzt. Was wollten Sie denn eigentlich mit dem Beitrag erreichen?
Wenn es Ihnen hilft, und die 100€ jetzt nicht zum Fenster rausgeschmissen sein sollten, biete ich Ihnen gern ein Gespräch an. Vielleicht kriegen Sie ja noch die Kurve?
Heute stelle ich euch etwas ganz besonderes vor: Michelle von Stoffywelt.de hat seit wenigen Monaten zwei Windelkinder und sich die Mühe gemacht, mehrere mitwachsende Windeln an beiden Kindern miteinander zu vergleichen. Es ist ein ganz persönlicher Bericht von einer Mutter, die passioniert mit Stoffwindeln wickelt. Vielen Dank, Michelle!
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Als ich Anfang diesen Jahres meiner damals 10 Wochen alten Tochter eine One Size Stoffwindel anzog, musste ich die Windel schon wieder um eine Stufe vergrößern, dabei hatte ich das doch erst eine Woche zuvor getan! Mir kam unweigerlich der Gedanke: „Passt die Windel wirklich bis zum Ende, wenn sie jetzt schon auf der mittleren Einstellung ist?“. Wie so viele Mütter von Babys mit runden Hüften, habe ich mich für ein paar Sekunden gefragt, ob meine Stoffys schon bald zu klein sein werden, und das obwohl die meisten mitwachsenden Windeln doch bis 16kg passen sollen.
Unsere große Tochter wurde mit Stoff gewickelt seitdem sie 14 Monaten alt ist und ich habe damals schnell bemerkt, dass der Windelbereich – Hüfte, Bauch und Beinchen – sich nicht so wie die Kleidergröße oder das Körpergewicht verändert. Das heißt, obwohl die Windeln bei Babys häufig größer eingestellt werden müssen, kann es bei Kleinkindern gut sein, dass die gleiche Stoffwindel-Hüfteinstellung für fast ein ganzes Jahr lang passt oder dass die Windel zwischendurch sogar verkleinert werden muss!
Mit diesem Beitrag möchte ich Eltern anhand von Fotos meiner beiden Töchter zeigen, wie die gleichen Stoffwindeln einem Säugling und einem Kindergartenkind passen können. Dazu möchte ich an verschiedenen aktuellen Modellen vergleichen und testen, ob die Größenangaben realistisch sind.
Ich möchte Euch zuerst zeigen wie unterschiedlich der Kinderkörper in den ersten dreieinhalb Jahren aussieht. Besonders hat mich der Bauchumfang erstaunt – als die kleine Aria 10 Wochen alt war, habe ich den Bauchumfang meiner Töchter gemessen: Zwischen den beiden gab es nur 8cm Unterschied! Das Wachstum der Neugeborenen im ersten Jahr (und insbesondere in den ersten 6 Monaten) ist enorm, aber zum Glück für uns Eltern verlangsamt sich das jedes Jahr.
Mitwachsende Stoffwindeln
Es ist ein großer Vorteil von Stoffwindeln, dass die meisten Modelle mitwachsen. So muss man nicht ständig größere Windeln kaufen, so wie man es von Kleidung und von Schuhen gewöhnt ist.
Mitwachsende Windeln sind mit Druckknöpfen auf der Vorderseite ausgestattet, mit denen man die Höhe verstellen kann. Die Hüftbreite wird mit Druckknöpfen oder mit Klettverschluss angepasst. Manche Windeln sind mit „birth to potty“ (Geburt bis Töpfchen), „One Size“ (Einheitsgröße) oder sogar „OSFA“ (one size fits all) beschrieben.
Auf den folgenden Fotos vergleiche ich diese in Deutschland erhältlichen mitwachsenden Windeln:
Blueberry Simplex One Size AIO
TotsBots Easyfit V3 AIO
BumGenius Elemental AIO
Grovia AI2 Hybrid
Pop-In
Windelmanufaktur AI3
Hu-Da Bio-Velour Höschenwindel
Blueberry Capri Überhose mit Prefold
Die Größenangabe der Hersteller ist auch ausgewiesen. Meine größere Tochter trägt seit dem Sommer 2013 keine Windeln mehr über Tag, so war es für mich sehr spannend zu sehen ob die alten Windeln noch passen würden. Auf den folgenden Bildern ist Aria 13 Wochen alt und 7kg schwer und Zoë dreieinhalb Jahre alt und 16,5kg schwer.
Natürlich spiegeln die Fotos und Beschreibungen meine persönlichen Erfahrungen wieder. Die gleichen Windeln können bei anderen Kindern anders aussehen und passen – jedes Kind ist nunmal anders 🙂
Blueberry Simplex (5-16kg)
Die Blueberry Simplex hat bei Aria ab 5kg gepasst und bei ihrer großen Schwester passt sie bei 16kg auch noch mit Zusatzeinlage. Zoë trägt die Stoffy auf der maximalen Einstellung.
Bei Kleinkindern ist die Simplex eine sehr schlanke Windel.
TotsBots Easyfit V3 AIO (3-16kg)
Die Easyfit passt angeblich von Geburt bis Töpfchen und sie war bei uns die ersten One Size Windel, die Aria tragen konnte. Allerdings hatte ich so viele schöne Neugeborenenwindeln zum Testen, dass ich ihr die Easyfit erst ab 4kg angezogen habe. Ob sie schon ab 3kg passt, kann ich leider nicht bestätigen. Bei Zoë war die Easyfit schon bei 14-15kg etwas eng, aber auch bei 16kg schließt der Klettverschluss noch. Auch eine zusätzliche Hanfeinlage passt noch in die Tasche.
BumGenius Elemental AIO (3,5 – 16kg)
Die Seitenflügel und Gummis der BumGenius Elemental mit Biobaumwolle fühlen sich sehr weich und dehnbar an. Bei Aria habe ich die Druckies auf der linken Seite schräg geknöpft statt beide Knöpfe übereinander zu schließen. Dies hilft manchmal einen guten Sitz zu garantieren, da nicht immer alles gleichzeitig schnell und regelmäßig wächst.
Obwohl die Elemental bei Zoë auf der letzten Reihe Druckies doch langsam eng wird, gibt es in der Windel noch Platz für eine oder zwei zusätzliche Einlagen.
Grovia AI2 Hybrid (3,5 -16kg)
Wegen dem überlappbaren Klettverschluss und dem extra „crossover snap“ in der Version mit Druckknöpfen, ist es gut vorstellbar, dass die Grovia sehr früh nach der Geburt passen könnte. Bei Aria habe ich die Grovia Shell (die Außenhülle) lieber mit einer kleinen Cosies Prefold anstatt mit der längeren Einlage von Grovia verwendet. Irgendwie scheint die Prefold zuverlässiger und bequemer zwischen den Beinen zu sitzen. Das PUL fühlt sich dünn und weich an.
Zoë trägt die Windel auf der größten Einstellung für zwei Knöpfe. Das heißt sie ist mit jeweils zwei Knöpfen auf jeder Seite geschlossen. Ich könnte sie noch ein wenig breiter machen, aber dann wäre jede Seite nur mit einem Knopf befestigt, was aber nicht weiter schlimm wäre.
Pop-In New Generation (3 – 16kg)
Die Pop-In ist eine meiner Lieblingswindeln, aber basierend auf meiner eigenen Erfahrung und den Rückmeldungen von Kundinnen, verkaufe ich sie eher mit der Größenangabe 4-14kg anstatt 3-16kg. Im Vergleich zu ähnlichen Modellen, ist sie etwas kleinerer geschnitten und die Klettstreifen könnten meiner Meinung nach, auch noch länger sein. Wie man auf das Bild sieht: der lila Klett greift schon fast nicht mehr.
Die Pop-In hat drei Reihen Knöpfe auf der Vorderseite um die Höhe zu verstellen (BumGenius, Blueberry, TotsBots, Grovia und Hu-Da haben zwei Reihen) und wie man an der blauen Windel sieht, ist die letzte Reihe ziemlich tief. Das heißt sie kann sehr klein gemacht werden, aber wegen der Außenhülle aus einer Doppelschicht PUL kann das in den ersten Wochen bei einem Neugeborenen doch ein eher voluminöses Paket ergeben.
Pop-In bringt 2014 neue Muster auf dem Markt. Ob die Passform dann auch verändert wird, wissen wir leider noch nicht. Ich wünsche mir, dass die Windel ein bisschen größer und der Klettverschluss etwas länger wäre, dann würde sie einige Zeit länger passen.
Windelmanufaktur AI3 Hybrid Gr. 2 (9 – 19kg)
Als ich damals einer Freundin eine Windelmanufaktur Windel (WMW) abkaufte, habe ich mir keine Gedanken über die Größe gemacht. Ich wusste, dass es die WMW in zwei Größen gibt, habe aber irrtümlicherweise vermutet, dass die größere ebenfalls von 5-16kg passen würde. Beim Ausprobieren der Windel an der dreijährigen Zoë war ich dann positiv überrascht. Die WMW hatte eine schöne Passform und es gab noch viel Platz zu wachsen!
Bei Aria mit ihren 7kg dachte ich, dass die WMW noch einen extra Druckknopf in der Mitte zwischen den beiden Seitenflügeln haben könnte, aber sie passt auch so schon gut. Bei einem späteren Blick auf die WMW Webseite wurde mir alles klar — die Windel ist für 9-19kg gemacht. Diese Größe 2 Windel wäre dann eine gute Möglichkeit für ältere oder kräftig gebaute Kinder, die noch Windeln tragen.
Die Innenwindel ist für die fast vier-Monate-alte Aria noch ein klein wenig zu groß, aber es sind nur ein paar Wochen bevor sie die 9kg erreichen wird und dann sollte die Hybrid-Windel bestimmt besser passen.
Eltern, die nur eine Größe der WMW kaufen möchten, sollten darauf achten, dass die zweite Größe erst ab 9kg gut passt, statt der üblichen 3-5kg.
Hu-Da Bio-Velour Höschenwindel (4 – 16kg)
Ich habe Aria die weiche und kuschelige Hu-Da Bio-Velour ab 4kg als Nachtwindel angezogen. Die Hu-Da ist im Vergleich zur TotsBots Bamboozle schmaler geschnitten.
Bei Zoë sieht man dass die grüne Hu-Da schon auf der maximalen Größe ist. Die passende anatomisch geformte Hanfeinlage passt trotzdem noch rein, und für weitere Sicherheit in der Nacht kann man noch eine Zusatzeinlage aus Hanf oder Bambus außerhalb der Windel anlegen, zwischen Windel und Überhose also.
Blueberry Capri Überhose Gr. 2 mit Prefold (5 – 16kg)
Die Blueberry Capri Überhose ist für Prefolds und Einlagen designed und macht einen schlanken Windelpo. Die Größe 2 passt ab 5kg super über fast alle möglichen Windeln, aber bei größeren Kindern mit 15-16kg, würde eine Höschenwindel nicht mehr gut unter die Überhose passen.
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Fazit
Auch wenn es bei Euren Kindern alles ein wenig anders ist als bei meinen Töchtern, man kann davon ausgehen, dass die mitwachsenden Windeln für den “Großteil” der Wickelzeit passen werden (ab ungefähr 6-8 Wochen bis zu drei Jahren). Dass die Windeln für die gesamte Wickelzeit perfekt passen, ist wahrscheinlich nur bei Kindern möglich, die mit 4kg+ auf der Welt kommen und bis zweieinhalb Jahren trocken werden. Daher sollten sich werdende Eltern überlegen, ob sie ihr Baby während der ersten Wochen mit Wegwerfwindeln wickeln oder ob sie für diese Zeit Neugeborenenstoffwindeln anschaffen wollen.
Klar, man kann die Größenangaben der Hersteller nur als Leitfaden verstehen. Auch muss man davon ausgehen, dass Kinder nun einmal in allen Größen und Formen das Licht der Welt erblicken. Nebenbei gibt es auch immer wieder Ausnahmen. Eine Kundin hat mir erzählt, dass die Pop-In ihrer zarten fast 5-Jährigen noch passt, während eine andere Kundin meinte, dass ihr 12kg Bröckchen die gleiche Windel schon leider nicht mehr tragen könne.
Allgemein sind die Windeln in Einheitsgröße eine wertvolle und sinnvolle Investion für Familien, die sich ihre Stoffys nicht in mehreren Größen zulegen möchten und besonders dann, wenn es mehr als ein Wickelkind in der Familie gibt, weil die mitwachsenden Windeln dann beiden Geschwistern passen können.
Zumindest muss man sich keine Sorgen darüber machen, sich Megapacks oder Monatsboxen von Pampers gekauft zu haben, nur um dann innerhalb von zwei Wochen fest zu stellen, dass die kleine Maus einen riesen Wachstumsschub gemacht hat und die WWW einfach nicht mehr passen.
Ich freue mich auf Eure Kommentare; darüber, wie die oben genannten Windeln Euren Kindern passen, und auch über Eure Erfahrungen mit mitwachsenden Windeln.
Wir haben Baby-Stulpen immer mal in Verwendung, seitdem das Kind da ist. Im Sommer sind sie Hosenersatz und ermöglichen einen freien Blick auf die hübschen Windeln, im Winter schließen sie die Lücke zwischen Hosensaum und Schuh beim Tragen. Und zu Hause halten sie die Beine beim Töpfchentraining warm. Bislang hatten wir die der Marke Babylegs, die allerdings meiner Meinung nach nicht lange genug halten. Mit ca. 2 Jahren wurden sie zu kurz und am Bündchen auch zu eng für das Kind. Und die Qualität? Nun, wir hatten drei davon, und alle drei sind bereits aufgeribbelt.
Jetzt habe ich von Windelkind ein paar hu-da Stulpen bekommen. Was ich an denen besonders schön finde: Sie sind aus einer Wolle/Baumwoll-Mischung, alles bio. Die Gecko-Stulpen haben unserer Tochter gleich gefallen. Und: Sie sind lang und elastisch genug, um wirklich das ganze Bein einer bald Dreijährigen abzudecken. Die Wolle hilft beim Töpfchentraining, den einen oder anderen Urintropfen geruchsmäßig zu verzeihen. Und sie reguliert natürlich die Körpertemperatur besser als Baumwolle. Ach, ich zeig sie euch einfach mal in Aktion:
Die Stulpen kosten knapp 13€ und sind hier erhältlich:
Über die Haltbarkeit kann ich natürlich noch nichts sagen, aber ich bin zuversichtlich, dass sie noch lange in Gebrauch sein werden. Wenn nicht als Beinstulpen, dann eben als Waden- oder Armstulpen.
Striemen an den Beinchen kommt bei den besten Windeln vor. Sie sind kein Qualitätsmangel, und meistens zeugen sie auch nicht von schlechter Passform. Ich sage mal so. Ein Abdruck, wie man ihn auch von gut sitzender Unterwäsche kennt, ist kein Grund zur Sorge. Hat er jedoch rote oder gar lilafarbene Vertiefungen, die nach kurzer Zeit nicht weggehen, dann ist die Windel definitiv zu eng. Oft ist es jedoch eine Frage des richtigen Anlegens. Ich fahre nach dem Anlegen grundsätzlich mit den Fingern unter der Windel von hinten nach vorn entlang. Dadurch schiebt sich die Windel automatisch an die richtige Stelle – und macht keine Striemen. Im Video zeige ich euch das mal an der Manufakturwindel. Diese hat noch eine Besonderheit, dass die Innenwindel in die Schrittfalte gelegt werden muss. Das Gleiche gilt übrigens für die gDiaper. Viel Spaß beim Gucken!