Wenn Journalisten sich mal eben mit Stoffwindeln beschäftigen.

Ich bin keine „Eltern“-Leserin. Deswegen weiß ich auch nicht, was mich erwartet, wenn jemand über das Stoffwickeln mit dem Titel „Grün gewickelt“ in der 4/2014 schreibt. Es ist sicherlich eine Herausforderung, auf zwei Seiten ein Thema zu umreißen, das den meisten „Eltern“-Lesern wahrscheinlich gänzlich unbekannt ist. Aber das sind ja Profis, die da schreiben. Die kriegen das schon hin.

Soll ich es gleich vorweg nehmen? Nunja, ich glaube, meine Kritik gibt nicht so sehr viel her für eine dramatische Spannungskurve. Ich war, gelinde gesagt, schockiert. Nicht, dass jemand das Stoffwickeln wenig überzeugend findet. Das kann durchaus passieren und ist auch völlig legitim. Ich war es viel mehr über die unzureichende Recherche, die sich durch jede geschriebene Zeile offenbarte.

Die Autorin Christiane Börger hält sich also für einen mehr oder weniger umweltbewussten Menschen, dem immerhin beim zweiten Kind nun auffällt, dass der Windelmüllberg doch recht groß ist. Es wird aus ihren Worten nicht ersichtlich, ob sie sich hat beraten lassen. Die Abhandlung, die folgt, macht es allerdings offensichtlich.

Beim Klick auf „Jetzt kaufen“ tränen mir ein bisschen die Augen. Für drei Windeln plus Einlagen plus Windelvlies bezahle ich knapp 100 Euro.

Sicherlich, 100 Euro für drei Windeln auszugeben (das müssen ja Luxuswindeln gewesen sein!) sind eine Investition. Wenn man sich nicht sicher ist, muss man schon schlucken. Aber erstens gibt es Stoffwindeln auch in günstigeren Preisklassen, ohne gleich zum Origamimeister werden zu müssen, zweitens kann man Stoffwindeln prima gebraucht kaufen und drittens bei Nichtgefallen wieder verkaufen (was bei WWW nur schwer möglich ist…). Und seien wir mal ehrlich,  wie viel hat der letzte Hightech-Schneeanzug gekostet, den das Kind zwei Mal anhatte und der im nächsten Jahr zu klein sein wird?

Schon nach zwei Stunden ist die Strumpfhose vom Kleinen nass. Irgendwie hat sich die Baumwolleinlage zusammengewurschtelt, …. Die (Fleeceeinlage) hat den Nachteil aller waschbaren Stoffeinlagen: Sie saugt die Flüssigkeit nicht halb so gut auf wie eine Einwegwindel.

Die Baumwollwindel hält also keine zwei Stunden, weil sie zerknautscht, und die Fleeceeinlage wiederum nicht so lange wie eine Wegwerfwindel. Eine Stoffwindelberaterin würde jetzt fragen: Frau Börger, haben Sie die Windeln eingewaschen? Kennen sie das von Ihren Handtüchern? Die saugen auch nicht gleich nach der ersten Wäsche. Und Fleece leitet die Feuchtigkeit weiter an eine saugende Schicht, während es selbst trocken bleibt. Es handelt sich also gar nicht um eine saugende Einlage per se, was den Vergleich mit einer WWW ziemlich absurd macht. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären.

Wer aber Einwegwindel gewohnt ist und sie auch mal fünf Stunden am Windelpo lässt, wird ein rotes Wunder erleben.

Wenn schon Fleece eingesetzt wurde, dürfte der Hintern auch nicht nass gewesen sein. Aber auch wenn: normalerweise macht einem Babyhintern Nässe nichts aus. Ich tippe hier also – falls es wirklich einen wunden Po gab – eher auf Umstellungsreaktionen, die ganz normal sind, wenn die Haut auf WWW eingestellt ist (das Phänomen gibt es auch anders herum), auf ein zahnendes Kind oder auf Materialunverträglichkeit. So oder so, bei einem wundem Po gibt es Lösungen für sehr unterschiedliche Ursachen. Sicherlich, es gibt mitunter auch Babys, die Stoffwindeln partout nicht vertragen, obwohl mir so ein Fall noch nicht begegnet ist. Was mich nur aufhorchen lässt: Warum wird dies sofort bei der Erwähnung von Stoffwindeln thematisiert, während ein wunder Po bei WWW-Nutzung im Stillen mit Salbe und Co bekämpft und nebenbei der Rat vom Kinderarzt, es doch mal mit Stoffwindeln zu versuchen, geflissentlich überhört wird? Schmieren wir doch lieber noch eine Zinkschicht drauf. Ein wunder Po entsteht meistens durch eine veränderte Zusammensetzung des Urins, z. B. in Zahnungsphasen oder bei Krankheit, nämlich durch einen erhöhten Anteil an Bakterien, die bestimmte Stoffe darin in Ammoniak umwandeln. Dieser Effekt wird besonders in Kontakt mit Stuhl verstärkt. Da hilft weder eine Stoffwindel noch eine WWW, sondern nur häufiges Wickeln, viel Luft, also am besten ein gänzlich windelfreier Umgang. Einen wunden Po auf das Stoffwickeln zurückzuführen, finde ich schlichtweg zu einseitig.

Das eben genannte Zitat lässt mich auch zu Folgendem aufhorchen. Eine Zeitschrift für Eltern vermittelt eben jenen, dass es okay ist, eine WWW fünf Stunden am Hintern zu lassen? Ist das Ihr Ernst, Frau Börger? Mal abgesehen von meinem just geschilderten Argument für häufiges Wickeln erhöht sich beim WWW-Wickeln die Temperatur im Windelbereich um 1-2 Grad Celsius. Das mag nicht viel klingen, aber ein Hoden, der den lieben langen Tag die gleiche Temperaturumgebung hat wie IM Körper anstatt eigentlich 2 Grad kühler zu verweilen… das kann nicht gesund sein. Ärzte empfehlen sogar gerade bei Jungs, bei Fieber auf Stoff oder windelfrei umzusteigen, da die Temperatur in der Plastikwindel zu hoch sein könnte. Noch dazu entzieht der völlig überdimensionierte Anteil an Superabsorber der Babyhaut jegliche Restfeuchtigkeit, über fünf Stunden… aber das nur am Rande.

Dann verstehe ich Ihre Argumentation beim Ausrechnen des Wäschebergs nicht: alle drei Stunden wechseln ergibt acht Windeln pro Tag ergibt Unmengen dreckiger Wäsche. Das suggeriert ja geradezu, dass sich jeder Stoffwickler nachts den Wecker stellt und just alle drei Stunden seine Stoffberge hervorzieht. Natürlich ist das nicht so. Sie haben doch selbst geschrieben, dass es unterschiedliche Materialien gibt. Und ja, das macht sogar Sinn, denn die kann man je nach Saugbedarf einsetzen. Eine Stoffwindel kann jedenfalls sogar eine Nacht ohne Wechsel durchstehen. Ganz nebenbei: unsere Tochter hatte nach einer stoffgewickelten Nacht immer die schönste rosige Babyhaut. Urea macht es möglich.

Und dann, haben Sie schon mal eine prall gefüllte WWW mit einer vollen Stoffwindel verglichen?  Genau, so groß ist der Unterschied nicht, denn erstere wächst mit jedem Tropfen, und zweitere bleibt so, wie sie ist. Dementsprechend ist der „Wäscheberg“ nicht notwendigerweise größer als der Müllberg. Im Gegenteil, es gibt Systeme, die sogar sehr wenig Wäsche verursachen, indem Einzelteile intelligent ausgewechselt werden können.

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Ob ich nun den Müll ins Auto hieve, zum Wertstoffhof fahre, entsorge und wieder zurück fahre (nebenbei, wie wird denn dann das Auto ausgelüftet?), oder einen Wäschesack in die Waschmaschine packe, einen Knopf drehe und 20 (herrje!) Windeln aufhänge oder in den Trockner schmeiße… Da wähle ich doch lieber den Weg zur Waschmaschine. Und, sagen Sie mal, Frau Börger, wie kommen Sie auf die Idee, die vollgepinkelten Windeln vor der Wäsche auf einer Leine zu trocknen? Woher kommt der Gedanke?  Und was soll das bezwecken? Das interessiert mich wirklich, denn das habe ich noch nie gehört.

In der gewonnenen Zeit beruhige ich mein schlechtes Umweltgewissen mit intensiver Internet-Recherche. Offenbar ist die Ökobilanz von Wegwerfwindeln gar nicht so viel schlechter als von Stoffwindeln.

Ich kann mir vorstellen, woher Sie diese Information haben. Es gibt nämlich nur eine einzige, halbwegs ernstzunehmende Studie (Procter und Gamble finanzierte also mal ausgenommen), die dieses Fazit hergibt. Eine britische Studie, die sich den gesamten Life Cycle von sowohl WWW als auch Stoffwindel vorgenommen hat. Eine Studie, die 2005 Kritik aushalten musste, weil da falsche Messdaten verwendet wurden, die dann 2008 überarbeitet wurde. Das Ergebnis ist in etwa das, was Sie berichten. Allerdings mit einem anderen Ton. Es ist nämlich ein enormer Vorteil, die Ökobilanz SELBST, also durch das eigene Handeln beeinflussen zu können, während dies beim WWW-Wickeln schier unmöglich ist, da die größte CO2-Schmach in der Produktion liegt. Nebenbei umfasst die Studie aufgrund ihrer Datierung bei der Energieberechnung lediglich Haushaltsgeräte bis zur Energieverbrauchsstufe A+. Heutzutage erreichen Waschmaschinen und Trockner der Kategorie A+++ weitaus niedrigere Werte. Wenn Sie mir aktuelle, unabhängige Studien zu dieser Thematik präsentieren könnten, wäre ich sehr dankbar über eine Information.

Schön, dass Sie Ihr Gewissen beruhigen konnten, und dass die Bequemlichkeit (?) gesiegt hat. Nur dass Sie möglicherweise interessierte Leser in die Irre führen, indem Sie Ihre Erfahrungen ohne weitere Perspektiven, Quellen und Stimmen darstellen, macht es für mich unmöglich, die wenigen guten Stellen des Textes zu registrieren. Schade auch, dass Sie kein Wort über die gesundheitlichen Aspekte verlieren. Oder die spannenden Unternehmergeschichten von Frauen, die sich rund um die Stoffwindel Existenzen aufgebaut haben. Es sind nicht internationale F&E-Teams, die im Labor daran forschen, wie man NOCH dünnere Windeln entwickeln kann. Es sind Frauen (okay, Eltern, aber doch meistens Frauen), die die Stoffwindel mit Leidenschaft und einem großem Stück Idealismus aus der Ökoecke rausholen. Nämlich genau für diejenigen, für die das Stoffwickeln nicht erst zur Lebenseinstellung werden muss. Echt jetzt. Was wollten Sie denn eigentlich mit dem Beitrag erreichen?

Wenn es Ihnen hilft, und die 100€ jetzt nicht zum Fenster rausgeschmissen sein sollten, biete ich Ihnen gern ein Gespräch an. Vielleicht kriegen Sie ja noch die Kurve?

33 Gedanken zu „Wenn Journalisten sich mal eben mit Stoffwindeln beschäftigen.“

  1. Sehr gut geschrieben.
    Es ist sehr schade, dass ein solcher Artikel in einer Elternzeitschrift veröffentlicht wird. Somit leben die Vorurteile über Stoffwindeln immer weiter. Das klingt sehr nach Lobbyarbeit für WWW.

  2. Liebe Thu, toll geschrieben! Ich hoffe ebenfalls dass die Dame das liest . . . Schon mal dran gedacht das als Leserbrief an „Eltern“ zu geben?

  3. Sowas sollte diese zeitschrift veröffentlichen! Denn selbst wenn die direkte ökobilanz von stoffwindeln ähnlich derer von wwws wäre: wie lang braucht denn so ein plastikmüllberg zum verrotten??? Genau: ewig. Naturmaterialien nicht.

  4. Liebe Thu, ich bin immer ganz begeistert von deinen Texten!! Ich habe den Artikel in der „Eltern“ nicht gelesen, kann mir aber nun ein Bild davon machen. Es gab ja immer mal ein Bericht über Stoffwindeln. Allerdings hätte ich mittlerweile einen besser recherchierten Artikel erwartet. Es gibt doch so viel Informationen und/oder Stoffwindelberater. Hier wird nur halbherzig ein Thema aufgegriffen, was immer mehr präsenter wird. Mal wieder eine Chance vertan!
    Ich hoffe, du hast den Text an Frau Börger und der „Eltern“ geschickt.

    Liebe Grüße
    Susi – bekennende Stoffwicklerin seit 1998, Unternehmerin im Bereich Stoffwindeln seit 1999 😉

  5. Also wir haben 4 von den abgebildeten Pop In Windeln bei Amazon gekauft und verwenden sie in Kombination mit WWW und wir finden sie super. Auch kann unsere Kleine die mal am Pool-Strand anziehen anstatt Schwimmwindel, die auch sehr viel Geld kostet und bevor wir uns die Windeln angeschafft haben, haben wir auch Preise verglichen und gesehen dass sie einen guten Wiederverkaufswert haben. Fuer die Nacht wickeln wir mit WWW weil wir nachts keine Windeln mehr wechseln und mittlerweile kann unsere Kleine die Pop In gut tragen. Nur als sie neugeboren war, da and ich die Stoffwindel etwas zu maechtig am Popo, obwohl man sie ja ab 3 KG verwenden kann aber mittlerweile sitzen sie super. Ich kann sie sehr empfehlen und diese schlechte Kritik in der Eltern auch nicht nachvollziehen. Wir werden sie bestimmt auch beim zweiten Kind verwenden und ggf. anschliessend bei Mamikreisel oder aehnlichen Plattformen verkaufen.

  6. Ich stimme voll und ganz zu.
    Ich würde gerne einen Leserbrief schreiben, finde aber gerade die Option nicht…
    Deshalb schreib ich meine Erfahrungen mal hier runter, vielleicht liest Fr. Börger ja mit. 😉 :

    Ob Stoffwindeln billiger und ökologischer sind, hängt von vielen Kriterien ab. Ganz genau kann man es nicht ausrechnen, weil unter anderem auch unvergleichbare Faktoren gegenüber stehen, wie Wasserverbrauch vs. Abfall.
    Ich bin mir aber sicher, in unserem Fall kommen wir günstiger und viel umweltbewusster weg: Ich besitze nämlich soviel Windeln (die meisten gebraucht gekauft), dass ich sie nur 1 x pro Woche waschen muss, in meiner modernen 8kg-Trommel-Maschine, d.h. ich wasche noch Handtücher etc. mit. Ich mache nur diese eine 60°-Wäsche (54 min) pro Woche, das reicht. Einen Trockner besitzen wir nicht. Unser (100%-Öko-)Stromverbrauch ist nicht sehr hoch, wir hatten gerade eine 600€-Strom-Rückzahlung.
    Jede Wegwerf-Windel muss dagegen einzeln produziert und transportiert werden, Rohstoffverbrauch, Energie etc. Der Abfall kommt dazu.

    Zum Handling:
    Ich benutze zuhause Baumwollwindeln in verschiedenen Größen mit schurwollenen gewalkten Überhosen. Denn diese sind maximal atmungsaktiv und superdicht. Auch nach 4 Stunden, wenn die Windel gut saugt. Dazu überhaupt keine Schadstoffe am Popo meines Kindes, die in Verbindung mit Feuchtigkeit ja noch viel besser in die Haut gelangen. Das sind meine beiden Hauptgründe, die mich zu Stoffwindeln bewegt haben.
    Für die Kita und für unterwegs habe ich All-In-One-Windeln von 2 Marken. Die Windeln einer Marke sind sehr undicht, die anderen aber nicht. Kommt immer auf die Qualität der Marke an, wie bei den WWWindeln wohl auch.
    Der Po meiner Tochter ist manchmal rot, aber nicht mehr oder weniger, als mit WWWindeln. (Nachts und im Urlaub verwenden wir diese.)
    Die Windeln werden in einer Tonne mit Deckel mit im Bad gelagert. Wenn es beim Öffnen zu viel müffelt, tropfe ich etwas Lavendelöl hinein, dann riecht es wieder gut. Von der Tonne in die Waschmaschine ist etwas stinkig, aber dauert ja noch kurz.
    Das Aufhängen und Abhängen und Wegräumen ist nicht so ätzend, wie andere Wäsche, weil es schnell geht, nicht glatt gestrichen oder gefaltet werden muss. Alle 4-6 Wochen wasche ich die Wollüberhosen mit anderen Wollsachen und fette sie nach, damit sie dicht bleiben.
    Ich muss also nicht ständig (total teure!) Windeln kaufen gehen und täglich stinkenden Müll runter bringen. Natürlich haben mich die Windeln in der Anschaffung schon etwas gekostet. Vor allem auch die super Wollüberhosen. Die sind es aber wert. Und sie werden ja (hoffentlich) noch ein weiteres Kind beglücken.

    Meine Nachteile mit Stoffwindeln:
    Das Windelpacket ist schon dicker mit den Wollüberhosen, mit den All-In-One jedoch nicht besonders. Ich achte immer darauf, dass die Hosen etwas weiter sind. Weite Hosen sind ohnehin bequemer.
    Nachts benutze ich eine WWW, weil das Pipi mir morgens zu sehr stinkt.
    Manchmal muss man auch Stuhl aus der Windel waschen, wenn das Vlies verrutscht. Müsste man aber auch, wenn es aus der WWW in den Body quillt. Also normal (für uns Eltern :D)
    Die eine Wäsche pro Woche fällt nicht besonders ins Gewicht, es sei denn ich bin mit den Hausarbeiten ohnehin schon sehr im Verzug. Aber da gibt es viel schlimmeres- zB staubsaugen oder aufräumen. 🙂

  7. Hallo Thu,

    sehr sehr guter Bericht. Schade, dass so eine renomierte Zeitung wie die „Eltern“ nicht sensibler und vor allem gewissenhafter mit dem Thema Wickeln umgeht, recherchiert. Traurig. Ich hoffe nur dass Frau Börger, diesen Beitrag mal genauer liest. Auch wir haben beim 1. Kind mit WWW gewickelt, heute finde ich es schade, dass wir uns nicht eher dazu entschieden haben mit Stoffwindeln zu wickeln. Es gibt immer Vor- und Nachteile. Jedoch wasche ich lieber Wäsche als das ständig die Mülltonne übervoll ist und zum Himmel stinkt. Apropos Jungs. Für unseren kleinen Mann sehe ich es allemal als Gewinn mit Stoffwindeln zu wickeln. Hautirritationen kenne ich nicht mehr. Liebe Thu, dein Beitrag sollte tatsächlich ein Leserbrief in der „Eltern“ 05/2014 werden! Beste Grüße.

  8. Toll geschrieben!
    Bitte, bitte schicke das als Leserbrief an die Elterzeitschrift.

    Ich hasse es zu lesen, dass das Windelwaschen zu viel Arbeit macht. Wenn einem alle zwei Tage eine Fuhre Wäsche waschen zu viel ist, sollte man es vielleicht mit dem Kinderkriegen nochmal überdenken. Die fordern in der Regel nähmlich 24 Stunden am Tag deine Arbeit.

    Und nur der Bequemlichkeit halber nicht zu wickeln ist einfach kurz und egoistisch gedacht.

    Danke für deinen Text, ich lese immerwieder gerne bei dir.

    Liebe Grüße Annika

  9. Auf der Eltern FB-Seite geteilt … danke für deine Mühe und die perfekte Antwort. Ich habe der Autorin vorgeschlagen, dass sie sich ein paar Wochen WIRKLICH mit dem Thema beschäftigen soll, damit sie einen Artikel schreiben kann, mit dem sie zeigt, dass sie eine gute Journalistin ist und kein Schmierenfink, der gekaufte Artikel verfasst …

  10. Liebe Thu!

    Auch von meiner Seite das größte Kompliment für den tollen Konter. Das war bitter nötig und ich hoffe auch, dass die Autorin einen Blick drauf wirft – aber vor allem, dass andere ihn lesen. Ich bin selbst Eltern-Leserin, merke aber von Zeit zu Zeit, dass mich die Zeitschrift immer wieder sowohl positiv als auch negativ überrascht. Mir wird wirklich ganz flau im Magen, wenn ich daran denke, was hier über eine solch große Plattform verbreitet wird! Im Angesicht der Plastikwindelberge, die täglich produziert werden, sollte eigentlich JEDER über seine Gewohnheiten nachdenken! Gerade wenn man Kinder hat, sollten einem doch Themen wie Umwelt und Schadstoffe besonders wichtig sein.
    Nun denn, wirklich schade ist, dass der Artikel ja vielversprechend anfing. Aber dann auf solch eine Schlussfolgerung zu kommen, hat wirklich etwas – sorry! – Bizarres und ist mir unverständlich. Normalerweise sollten Journalisten über anständige Recherche Bescheid wissen – nichts für Ungut. Ich bin wirklich kein ploemischer Mensch, aber hier wurde oberflächlich recherchiert, nicht ausreichend getestet und überdies falsch gerechnet. Das ist leider wenig kompetent. Ich bin wirklich enttäuscht und wütend!
    Am besten sollten wir alle auf diesen Artikel antworten. Kann doch nicht sein, dass so etwas unkommentiert bleiben soll …

  11. Sehr gut geschrieben!!! Zum Glück habe ich mein Abo erst letztens gekündigt! Ich fand die ganze Zeitschrift nicht mehr so unabhängig, aber das ist wohl bei vielen Dingen heute so.

    Einer Mutter im GVK war das Waschen von Stilleinlagen schon zu viel Arbeit… Ich kann das nicht nachvollziehen und habe aufgehört, mit solchen Mitmenschen zu diskutieren: es hat einfach keinen Sinn!

    Ich hoffe, es gibt genug Leserbriefe zu diesem Artikel. Wenn ich ihn irgendwo zu lesen bekomme, schicke ich der Zeitschrift auch einen Brief!

    Übrigens macht mein Mann bei uns ganz oft die Windelwäsche zum Feierabend. Andere Wäsche macht er überhaupt nicht gern 😉

  12. Guten Tag,

    mehrmals bin ich nun beim Thema „Stoffwindeln“ schon auf das Argument der Temperatur-Differenz zwischen Stoff- und Wegwerfwindeln gestoßen. Auch Sie schreiben: „Mal abgesehen von meinem just geschilderten Argument für häufiges Wickeln erhöht sich beim WWW-Wickeln die Temperatur im Windelbereich um 1-2 Grad Celsius.“ Also habe ich mal auf die Suche nach den Quellen gemacht.
    Diverse Stoffwindelseiten beziehen sich dabei auf die von Partsch, Aukamp und Sippell durchgeführte Studie an 48 Kindern im Alter von 0-55 Monaten, veröffentlicht im Jahr 2000. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1718504/

    Ich frage mich nun: Ist das Ihr Ernst, dass Sie – und damit meine ich diverse Befürworter von Stoffwindeln – sich auf derart veraltete Daten berufen möchten? Selbst dem Laien sollte doch klar sein, dass sich zwischen den „plastic lined nappies“ von damals und den heutigen Wegwerfwindeln so einiges verändert und entwickelt hat.

    Ich habe auf Grund dessen einfach mal bei unserem Sohn im Säuglingsalter den Praxistest gemacht und zu verschiedenen Zeiten mit verschieden nassen Windeln die Temperatur mit einem Digitalthermometer gemessen. Einerseits direkt an den Hoden bei geschlossener Windel und zur Kontrolle der Körpertemperatur rektal beim Wickeln, wie dies auch in erwähnter Studie gehandhabt wurde.

    Ich konnte zu keiner Zeit, nicht einmal bei einer wirklich vollen Windel am Morgen, die ja nun wirklich mehrere Stunden am Körper war, feststellen, dass die Körpertemperatur und die Temperatur direkt an den Hoden auch nur annähernd ähnlich waren. Aktuelles Beispiel von heute Morgen: 34,6°C an den Hoden in der Windel mit mehr als 2°C Temperaturdifferenz zur Körpertemperatur.

    Falls Sie sich also nicht auf aktuellere Daten beziehen, wäre es vielleicht angebracht, dieses „Argument“ mal einem Aktualitäts-Check zu unterziehen und dann auch daraus die Konsequenzen zu ziehen.

    Mit freundlichen Grüßen

    S.

    1. Guten Abend S.,

      vielen Dank für den ausführlichen Kommentar Ihrerseits. Sie haben Recht, dieses Argument wird häufig herangezogen, da es natürlich eine Sorge der Eltern im Kern trifft. Ich finde es nicht verwerflich, sich darauf zu beziehen, sofern es keine neueren Studien dazu gibt. So wie ich es auch zu der anderen Studie, die ich in meinem Beitrag erwähnte schrieb: auch dort wurde mit aus heutiger Sicht veralteten Daten ermittelt, und wenn der Autorin des Eltern-Artikels – oder auch Ihnen – neuere Daten bekannt sind, dann würde ich mich sehr über Informationen freuen. Bis dahin, werde ich damit vorlieb nehmen müssen.

      Es ist bewundernswert, dass Sie an Ihrem eigenen Sohn einen Versuch gestartet haben, um einen Gegenbeweis zu erstellen. Haben Sie aber bitte Verständnis, dass ich diesen nicht als Aktualitätscheck gelten lasse.

      Mit besten Grüßen
      T.

      1. Guten Tag,

        Sie haben das missverstanden: Ich habe den Selbstversuch an meinem Sohn nicht gemacht, um einen Gegenbeweis oder Aktualitätscheck zu erstellen, sondern rein aus eigenem Interesse, da ich natürlich am Wohl meines Kindes interessiert bin.

        Ein einzelner Versuch ist kaum repräsentativ, insbesondere da es ja x verschiedene Windelsorten gibt. Es werden wohl alle wickelnden Eltern zustimmen, dass Wegwerfwindel nicht gleich Wegwerfwindel ist. Insofern stellt sich selbst zur damaligen Studie die Frage, wie repräsentativ denn wohl eine Studie mit genau 48 Kindern sein mag.

        Schade, wenn Sie trotzdem bei veralteten Daten stehen bleiben möchten und es insbesondere als Faktum darstellen, dass sich „beim WWW-Wickeln die Temperatur im Windelbereich um 1-2 Grad Celsius“ erhöhen würde. Leider nicht sehr glaubwürdig.

        Neuere Daten, die genau das Gegenteil der Ihren aufzeigen, finden Sie z.B. in der Studie von Grove, Grove, Bates, Wagman, Leyden: „Scrotal temperatures do not (!) differ among young boys wearing disposable or reusable diapers“. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12423546 Vielleicht möchten Sie sich in Zukunft ja auf diese aktuelleren Daten berufen.

        Und selbst seit diesen neueren Daten wird sich in den letzten Jahren wieder vieles weiter entwickelt haben.

        Mit freundlichen Grüßen

        S.

        1. Guten Abend,

          da haben auch Sie mich missverstanden. Ich bestehe nicht unbedingt auf Aussagen, nur weil sie bestimmte Informationen ohne Rücksicht auf weitere Sichtweisen bestärken. Ich schrieb ja, wenn Sie mir neuere (unabhängige) Quellen nennen können, wäre ich sehr dankbar. Und das bin ich tatsächlich. Danke für den Hinweis.

          Was Sie allerdings an der Partsch-Studie bemängeln, nun, ich habe Ihren empfohlenen Artikel heute gelesen. Darin wurde die Studie an zirka (es steht wirklich „approximately“ drin) 70 Kindern durchgeführt. Also, ob es nun 48 oder zirka 70 sind, da frage ich mich, wo die statistische Relevanz beginnt. Ich bin keine Naturwissenschaftlerin und auch keine Statistikerin. Ich weiß nicht, inwiefern man beurteilen kann, wann solch eine Studie valide ist oder nicht. Ich muss als Laie mehr oder weniger darin vertrauen, dass durch die Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift eine Qualitätskontrolle erfolgt ist. Von daher glaube ich wohl, dass die Ergebnisse stimmen, nämlich, dass unabhängig von der Nutzung von Wegwerfwindeln oder Stoffwindeln die Temperatur um ca. 1 Grad steigt. Ich werde meinen Beitrag dahingehend ändern.

          Aber so wie Sie das Argument der bis heute modifizierten Wegwerfwindeln angeben, so gilt dies mindestens ebenso für Stoffwindeln. In der Studie wurde „a single layer of terry cloth used with a separate vinyl plastic non-breathable protective cover“ sowie eine Kushies All-in-One plus Wollüberhose genutzt (ich weiß nicht, warum die Autoren bei einer bereits nässeschützenden Windel noch eine zusätzliche Wollüberhose verwendet haben). Insbesondere Vinyl ist meines Wissens heutzutage so gut wie nicht mehr in Gebrauch, nämlich genau aus dem Grund der fehlenden Atmungsaktivität, von daher gilt Ihr Argument wohl für das eine als auch das andere. Und bei der Auswahl beider Modelle ist es tatsächlich nicht verwunderlich, dass die Temperatur auch hier stieg.

          Darüber hinaus – was mich etwas stutzig gemacht hat – ist die Studie unter anderem von der „European Disposables and Nonwoven Association“ finanziell unterstützt worden. Raten Sie mal, wer Mitglied dieser Gesellschaft ist.

          Nichtsdestotrotz, ich danke Ihnen für Ihren Input. Ich habe solch eine Auseinandersetzung mit der Materie im eigentlichen Artikel vermisst. Und nur so kommt man eben zu Detailinfos, die für alle vielleicht nützlich sind. Egal, ob Stoff oder nicht. Ich jedenfalls habe wiedermal dazugelernt.

          Beste Grüße
          T.

          1. Guten Tag,

            ich hatte Sie schon richtig verstanden. Mir ging es aber darum, dass Sie geschrieben hatten: „Ich finde es nicht verwerflich, sich darauf zu beziehen, sofern es keine neueren Studien dazu gibt.“ Selbst ohne neuere Studien ist jedem klar, dass sich bzgl. Windeln in den letzten 15 Jahren einiges verändert hat und zwar egal ob Stoff- oder Einwegwindel.

            Wie Sie sicher auch gesehen haben, bezieht sich die Grove-Studie explizit auf die Partsch-Studie und zeigt die Mängel an dieser auf, um genau solche Fehler zu vermeiden.

            Wenn Sie selbst sagen, dass die Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift für Sie als Laie ein Zeichen für eine Qualitätskontrolle ist, dann darf dies wohl auch für die Grove-Studie gelten.

            Die Windelauswahl erfolgte nach dem Kriterium der regionalen Verbreitung des jeweiligen Typs. Dass auch die Stoffwindeln sich seither enorm weiter entwickelt haben bestreitet niemand.

            Eine Mitgliedschaft bei EDANA haben übrigens neben P&G auch diverse unabhängige Stoffprüfinstitute.

            Im Prinzip hat die „Eltern“-Autorin nichts anderes gemacht, als das, was Sie hier mit Windeln machen: Testen, vergleichen und bewerten. Mit dem Unterschied, dass Sie Stoffwindeln untereinander vergleichen und nicht Stoffwindel mit Einwegwindel. Vermutlich sind die Produzenten und Verkäufer der von Ihnen auf Platz 19 gesetzten Windel ebenso wenig erfreut darüber wie Sie über den Windel-Test in der „Eltern“. Aber im Grunde genommen sind solche Test eben einfach sehr subjektiv.

            Mit freundlichen Grüßen

            S.

  13. Gut gekontert!

    Allerdings muss dazu gesagt sein, dass die Dame Ihren
    Beruf gut macht – Eltern und sämtliche anderen Magazine leben von Anzeigenschaltung.
    Pampers ist einer DER Hauptsponsoren der Zeitschrift.
    „Des‘ Brot ich ess des‘ Lied ich sing“.
    Man kann eigentlich meiner Meinung nach behaupten, dass die Eltern -wie by the Way auch Nido-
    Instrumente der Marktwirtschaft sind. Habenwollen erzeugen. 99% der Dinge die dot vorgestellt werden sind unnötig wie ein Kropf.
    Es wird ja auch ferbern immer wieder als echte Alternative vorgestellt, wo wir dann wieder bei der guten alten deutschen Erziehung wären, was wiederum gute Arbeitsbienen erzeugt, was wiederum gut für die Marktwirtschaft ist, aber ich schweife ab!
    Danke für das gute Blog, ich lese sehr gern darin!

    Barbara

  14. Ich hab das Original auch noch nicht gelesen. Leider ist sowas zu erwarten. Ich werde immer wie eine Außerirdische angesehen, wenn ich von Stoffwindeln erzähle. Und dann ist mein Kind noch viel in einer Tragetasche vor meinem Bauch.

    Einfach wegschmeißen ist ja auch viel einfacher. Ich wasche übrigens 2x die Woche die Windeln. Wenn kaum Aa drin war, nur bei 40°C sonst bei 60°C.

    Ich bekomme bei unserem Küchenpapier-Verbrauch schon ein schlechtes Gewissen, bei Benutzung von Gläschen ganz zu schweigen. Daher koch ich meistens selbst und spätestens nach den Windeln, werden die Küchenpapiertücher abgeschafft.

    Schade, dass diese Zeitungsartikel eigentlich nur „Alibi“-Artikel sind.

    Frei nach dem Motto: Ich habs ausprobiert, es war zu aufwändig, zu teuer und eigentlich ist es auch nicht gut für die Umwelt. Dann atmen die meisten Leser auf und freuen sich!

    Ich ärgere mich auch sehr über sowas. Es ist schon schwer genug die Leute zu erreichen.

  15. Bin ganz bei dir. Ich habe diesen Artikel auch gelesen. Und er hat mich abgeschreckt. Ich würde nämlich sehr gerne Stoffwindeln bei meinem zweiten Kind ausprobieren. Aber als ich las was diese Dame da schrieb war ich erstmal völlig demotiviert. Zum Glück habe ich mich entschieden selber noch mal zu recherchieren und selbst ich als Leihe habe das Gefühl das dieser Artikel nicht so wirklich der Realität entspricht. Klar ist der Anschaffungspreis für Stoffwindeln erst mal hoch, steht aber in keinem Verhältnis zu Wegwerfwindeln. Von der Umweltbelastung ganz zu schweigen. Ich werde mir jetzt nach und nach die Windeln kaufen. Hab ja noch knapp 4 monate zeit bis die kleine da ist. Lg Heike

  16. Pingback: Bemerkenswert
  17. Hallo,

    vielen Dank für den Artikel.
    2 Punkte die ich gerne loswerden würde, da sie mir im Internet immer wieder begegnen und ich mich jedes Mal darüber ärgere, dass so etwas unreflektiert verbreitet wird (damit meine ich nicht den Artikel von Thu).

    1. Ich verstehe diese negativen bzw. neutralen Ökobilanzen nicht. Wo wird denn die Grenze gezogen?
    Ausschließlich bei der Produktion der eigentlichen Windel?

    Also wenn ich an den Wasserverbrauch der chemischen Industrie denke zur Herstellung der Rohstoffe für die Windeln plus die Gewinnung der Rohstoffe bei der auch jede Mende Wasser kontaminiert wird, ist es absurd zu glauben, dass der Anbau von z.B. Baumwolle, die Produktion der Stoffwindeln und von mir aus das 1000fache waschen der Windeln mehr Wasser und Energie verbrauchen als die WWW vom Rohstoff bis zur Fertigstellung. Davon ganz abgesehen, dass Wasser mit etwas Öko-Waschpulver kein Sonderabfall ist, im Gegensatz zu den Chemieabwässern in der Produktion z.B. der Superabsorber und Kunststoffe. Diese Abwässer sind häufig nicht einmal Kläranlagen tauglich und müssen verbrannt! werden.
    Ich wundere mich also bei jedem Artikel im Internet über die schlechte Ökobilanz. Aber das ist wie bei jeder wissenschaftlichen Betrachtung immer eine Frage der Bilanzgrenze… Ziehe ich die Bilanzgrenze an meiner Haustüre gewinnen die WWWs eindeutig 🙂

    2. Außerdem wundere ich mich immer wieder über die 2°C Temperaturunterschied in den Windeln. Auch hier würde ich den wissenschaftlichen Wert der Studie bezweifeln. Ich bin absolut für Stoffwindeln, aber manche Argumente und Studien zwingen die Befürworter leider in eine unglaubwürdige Ecke.

  18. Letztens bekam ich eine Gratisausgabe dieser Zeitschrift und da wurde über das Selberkochen von Babykost auf ähnlichem Niveau geschrieben, wie es hier wohl bei den Stoffwindeln geschah.

    Ich denke, man muss in diesen Zeitschriften nur schauen, wer da seine Inserate schaltet. Ich nehme an, es waren keine der bekannten Stoffwindelproduzenten.

    Für mich persönlich ist es daher für die Umwelt die beste Sache, neben dem Stoffwickeln, auf solche Zeitschriften zu verzichten 😉

    Ich finde es nur schade, dass es kaum Initiativen gibt, dass Eltern über das moderne Stoffwickeln informiert werden. Ich höre so oft, wie viel Arbeit doch Stoffwickeln wäre. Ich empfinde es aber nicht als wirklichen Mehraufwand.

  19. Also ich habe den Artikel in meiner 2. Schwangerschaft gelesen, ein paar Wochen vor Geburt. Da habe ich mir zu Stoffwindeln noch keine Gedanken gemacht. Obwohl die Stoffwindeln in dem Bericht nieder gemacht wurden, habe ich gedacht, jetzt informiere ich mich mal und habe mir gebraucht ein Einsteigerset mit Höschenwindeln und Überhosen angeschafft. Meinem Mann habe ich dann stolz berichtet, diesmal wickeln wir mit Stoff. Im Laufe der ersten Wochen habe ich mich immer mehr informiert. Wir haben uns dann auch Pocketwindeln und AIOs angeschafft und sind nun begeisterte Stoffwickler! Und alles wegen diesem Artikel in der Eltern Zeitschrift!

  20. Ja was glaubst du denn, wer die Eltern finanziert? P & G & Co. mit Werbung, wie sollte es denn sonst sein? Ich schreib doch auch nicht Artikel, um hinterher meinen Job los zu sein… Klar steht sie hinter WWWs, was sonst…

    Und zum andren Thema: 5 h in den eigenen Fäkaliensitzend oder liegend zubringen… aus langjähriger Pflegeerfahrung heraus kann ich dir sagen, dass ihre Tochter sich rächt, wenn sie diesen Artikel in die Finger bekommt, und Mami mal inkontinent werden sollte, im hohen Alter…. alles rächt sich irgendwann im Leben auf die eine oder andere Weise…

    Ansonsten bleibt noch zu sagen, reg dich nicht auf, die Eltern ist wie die meisten Zeitschriften nur ein Mainstream-Marketinginstrument, und kann und will auch in ihrer Art nur so agieren. Die müssen den Nerv und den unreflektierten Wissensdurst vieler Erstlingseltern ohneErfahrung befriedigen, um gekauft zu werden, denn nur so können sie existieren. Dennoch würd ich auf der Homepage beim betreffenden Artikel bzw. Thema mal hierher verlinken. Nicht für die Frau, die nichtbeissen wird, was sie füttert, sondern für andere Leser, die grundsätzlich ein falsches Bild haben.

    Ach ja, und wenn Zwerg zwo da ist, werde ich mir auch Manufakturwindeln holen. Seid wir öko tragen, ist meine Neurodermitis weg. Seid wir uns öko pflegen, ist meine Dyshydrose (Neurodermitis-Verschlimmerung) viel besser. Und seid plastikarmer Umgebung fast weg. Da werd ich mein Baby doch nicht mit giftigen Chemikalien quälen! Ausserdem gibts da Wollwindeln! Und soooo schöne 😉 und günstig noch dazu! (Also, wenn man das System verstanden hat, natürlich….)

    Danke trotzdem für die Mühen des Artikels!

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