Das schöne an meinem Job als (lufthol) Stoffwindelberaterausbilderin ist ja, dass ich dabei auch so viele kreative Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen kennen lerne. Angelika ist wie Sybille eine Beraterin der Stoffwindelexperten und hat nicht nur ihren eigenen Shop, sondern auch ihre eigene Windelmarke gegründet. Ganz treffend nennt diese sich Glückswindel und umfasst sowohl Höschenwindeln als auch Prefolds aus Naturmaterialien. Zwei Modelle stelle ich vor: Die FlatWrapWindel und die Höschenwindel.
FlatWrapWindel
Die FlatWrapWindel ist eine sehr gelungene Weiterentwicklung von Konturwindeln und Prefold. Sie sieht einfach aus, aber sie ist einfach raffiniert. Was zum Beispiel an der Lulunature fehlt, sind Anpassungsmöglichkeiten am Bein. Die FWW hat da Gummibündchen, die sich prima an das Bein anschmiegen, ohne einzuschneiden. Prefolds sind meistens uneffektiv, was die Stoffverteilung angeht. Hinten ist so viel Stoff wie vorne, wenn man längst faltet; mittig ist zu viel Stoff, wenn man quer faltet. Die FWW hat nur ab der Mitte Stoff zum Falten. Nach hinten hin wird es weniger und hält den Po flach. Meines Wissens gibt es sonst nur die Prefold von Ella’s House, die ähnlich gestaltet ist.
Die Windel besteht aus einem Bambusviskose-Baumwollgemisch, außen glatt, innen aus feinem Frottee. In den Saugbereich ist zwischen den äußeren Schichten ein Saugkern aus Hanf-Baumwoll-Fleece eingenäht. Dadurch, dass man die Flügel ja noch einfaltet, hat man insgesamt 6 Lagen Bambusviskose/Baumwolle plus 1 Lage Hanf-Baumwolle – und trotzdem ist die Windel sehr sehr dünn. Wenn man noch mehr Saugmaterial bräuchte, könnte man natürlich noch Einlagen vor dem Zusammenklappen in die Mitte legen. War bei uns noch nicht notwendig. Drei Stunden hält die Windel beim 4-Monate-alten Säugling locker.
Die Größe lässt sich leicht verstellen. Einfach vorne umklappen und fertig. Geschlossen wird die Windel mit einem Snappi oder einer Sicherheitsnadel – oder auch gar nicht, wenn eine gut sitzende Überhose drüber kommt. Das ist besonders vorteilhaft im Vergleich zu Höschenwindeln, deren Verschlüsse mitsamt der Überhose ggf. sehr auftragen.
Das Waschen und Trocknen geht sehr einfach. Dadurch, dass sich die FWW vollständig entfalten lässt, ist sie gut zu reinigen und zu trocknen.
Für 17€ als Handarbeitsprodukt ist sie auch sehr bezahlbar. Die FWW gibt es nur bei Angelika.
Höschenwindel
Die Höschenwindel ist ein flauschiger Traum 😉 Sie ist von der Form her klassisch geschnitten, hat aber zwei besondere Merkmale: Sie hat keinen Verschluss, benötigt also ein Snappi o. ä., und sie hat eine Pocketfunktion. Sie ist also prima auch für die Nacht einsetzbar.
Außen besteht die Windel aus Bio-Baumwolljersey. Innen ist ein superweicher, zweilagiger Bambusviskosevelours. Auf den Bildern könnt ihr erkennen, wie geschmeidig der Stoff ist. Mit dabei ist eine Einlage zum Stopfen, die außen aus dem selben Bambusviskosevelours ist und innen den Hanf-Baumwoll-Fleece wie die FWW hat.
Auch hier kann man die Größe durch das Einklappen der Windel einstellen. Wir haben bis jetzt keinen Verschluss benutzt, weil die Windel auch so gut sitzt. Nachts hält sie ca. 9 Stunden – und ich stille in der Zeit meistens 4 Mal!
Klar, die Höwi trocknet nicht ganz so einfach wie die FWW, aber dadurch, dass man den variablen Saugkern herausnehmen kann, immer noch schneller als eine normale Nachthöschenwindel. Schön ist auch hier, dass es durch den nicht vorhandenen Verschluss ein Verschleißrisiko weniger gibt.
Tragefotos konnte ich leider noch nicht machen. Zeige ich euch ein andermal.
Die handgenähte Windel kostet 18€ und wird auf Bestellung hergestellt. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick in den Shop zu werfen, da die Außenstoffe großartig sind. Angelika hat da einen tollen Blick für elegante und gleichzeitig kindgerechte Muster. Natürlich ist auch diese Windel nur bei Angelika erhältlich.
